1918 schleifte man die katholische Mariensäule - fünf Tage, nachdem sich die Tschechoslowakei von Habsburg losgesagt hatte und also keine Gegenaktion aus Wien mehr drohte. Mit dem Einreißen der Mariensäule sollte ein Schlussstrich unter 300 Jahre «Knechtschaft» gesetzt werden. An deren Anfang stand vor genau 400 Jahren die Schmach der protestantischen böhmischen Stände: die verloren gegangene Schlacht am Weißen Berg gegen die katholischen Habsburger 1620.
Schon seit der „Wende“ 1989 bemühten sich viele traditionsbewusste - und keineswegs explizit katholische - Tschechen um den Wiederaufbau. Der Ort, an dem die Säule stand, ist genau markiert, für die Prager wie für Touristen. (KNA)