Projekt "Alle Mozart-Messen"

 (DR)

Erstmals soll das gesamte kirchenmusikalische Werk von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) auf Tonträger gebannt werden. Der Chefdirigent des Kölner Kammerorchesters, Christoph Poppen, will gemeinsam mit dem WDR Rundfunkchor, dem Vokalensemble Kölner Dom und dem Kölner Domchor alle 17 Messen aufführen und einspielen. Die Aufnahmen sollen im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein und im Herbst 2023 als komplette CD-Box beim Klassiklabel Naxos vorliegen - aufgrund der Pandemie eineinhalb Jahre später als geplant. Der Deutschlandfunk (DLF) ist Kooperationspartner des musikalischen Großprojekts.

Als erster Teil des auf sechs CDs angelegten Projekts liegen die beiden C-Dur-Messen "Missa longa" (Köchelverzeichnis Nr. 262) und die "Krönungsmesse" (KV 317) vor. Die Aufnahmen im DLF-Kammermusiksaal in Köln waren am 14. März 2020 abgeschlossen, einen Tag vor dem pandemiebedingten Lockdown. "Corona hat unseren logistisch komplexen Aufnahmeplan vollkommen durcheinander gebracht", sagte der international tätige Dirigent Poppen, der das Kölner Kammerorchester seit 2013 leitet, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Gläubiger Katholik mit hohem Gottvertrauen

Mozarts Umgang mit den Themen Tod und Auferstehung sowie mit den liturgischen Texten sei faszinierend. "Das zeigt mir, dass er die Messkomposition nicht als Routinearbeit, sondern mit Leidenschaft, Begeisterung und Ehrgeiz betrieben hat", so der ständige Gastdirigent von Orchestern in Hongkong und Tel Aviv. "Und das schon mit 15 oder 16 Jahren."

Mozarts sakrale Kompositionen stehen - mit Ausnahme der Krönungsmesse und des Requiems - klar im Schatten seiner anderen Werke. Er war Freimaurer, doch laut seinen Biografen zugleich gläubiger Katholik mit hohem Gottvertrauen. (KNA / 26.05.2022)