Die sozialdemokratische Labour Party hat die Parlamentswahl in Großbritannien - wie erwartet - mit großem Abstand gewonnen. Laut der jüngsten BBC-Prognose vom Freitagmorgen erringt sie mehr als 400 der 650 Sitze im Unterhaus. Die seit 14 Jahren regierenden konservativen Tories erleiden demnach mit rund 110 Sitzen eine historische Niederlage.
Labour-Chef Keir Starmer erklärte sich am Morgen zum Wahlsieger und versprach einen Neustart. "Im ganzen Land werden die Menschen mit der Nachricht aufwachen - erleichtert, dass eine Last von ihren Schultern genommen wurde", sagte der 61 Jahre alte designierte Premierminister.
Der bisher amtierende Regierungschef Rishi Sunak räumte die Niederlage ein und gratulierte Starmer zum Sieg. Der 44-Jährige übernahm die Verantwortung für das "ernüchternde" Wahlergebnis und deutete seinen Rückzug von der Parteispitze der Tories an.
Der britische Wahlkampf war geprägt von Enttäuschung über Chaos und Skandale unter Sunaks Amtsvorgängern Boris Johnson und Liz Truss.
Zudem sorgten stark gestiegene Lebenshaltungskosten für Unmut in der Bevölkerung. Hinzu kam ein erbitterter Streit über die Migrationspolitik, der die Gesellschaft spaltete.