Die nordkroatische Hafenstadt Rijeka mit ihrer Nähe zu Italien und Slowenien ist eine der Kulturhauptstädte Europas 2020 - gemeinsam mit dem irischen Galway. Das an der Adria gelegene Rijeka, auch Fiume genannt, ist mit etwa 120.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes. Sie verfügt nicht nur über einen wichtigen Hafen, sondern ist zudem Universitäts- und Kulturstandort mit einem bekannten Karneval. Außerdem ist sie katholisches Erzbistum und eine Stadt des Transits und des Strukturwandels. Die Metropole hat viele Gesichter: Es gibt eine Altstadt mit zum Teil prächtigen Gebäuden sowie sozialistisch anmutende Hochhäuser aus der Zeit, als Jugoslawien noch existierte.
Der Status als Kulturhauptstadt ist mit einer Förderung aus dem Programm "Kreatives Europa" verbunden - für jede Kulturhauptstadt Europas sind 1,5 Millionen Euro aus diesem Programm vorgesehen. Die Städte müssen ein Kulturprogramm für das von ihnen gestaltete Jahr vorlegen. Auch in Rijeka sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. So soll etwa der Karneval - den Angaben zufolge kommen jedes Jahr zu einer der ältesten Traditionen der Region über 50.000 Teilnehmer - eine zentrale Rolle bei der Eröffnungs- und Abschlusszeremonie des Kulturhauptstadtprojekts "Ri:2020" spielen. Angekündigt sind dafür der 23. Februar 2020 und am Ende dann der 14. Februar 2021.
Geplant sind in der temporären Kulturhauptstadt zwischen Balkan und Mittelmeerregion viele Ausstellungen, Konzerte, Lesungen sowie Veranstaltungen zu Themen wie Umweltschutz, Urbanität, Migration, Arbeit, dem Zusammenspiel von Bevölkerung und Institutionen, aber auch allgemein dem Miteinander von Menschen. Dazu sollen Orte der Begegnung geschaffen werden, um beispielsweise etwas über andere Kulturen oder religiöse Gemeinschaften sowie die Rolle von Kultur bei der Verständigung zu lernen. Einbezogen wird auch Rijekas Umgebung. Insgesamt will das post-industrielle Rijeka zahlreiche neue Orte für Kultur und Kreative schaffen. (kna/Stand 19.12.2019)