Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine hat erneut die sofortige Freilassung von zwei Geistlichen gefordert, die von russischen Besatzungstruppen verschleppt wurden. Man habe weiter keinen Kontakt zu den beiden Ordensleuten aus der Schwarzmeerstadt Berdjansk im Südosten der Ukraine, berichtete das Exarchat (Bistum) Donezk. Es sei zu befürchten, "dass die Geistlichen möglicherweise gefoltert werden, um von ihnen ein Geständnis zu erlangen", dass sie Waffen aufbewahrt hätten.
Das Bistum verurteilte "solche Methoden zur Bekämpfung der Kirche". Iwan Lewyzkyj und Bohdan Heletta vom Redemptoristen-Orden hätten in ihrer Pfarrei in Berdjansk ihre Seelsorge-Aufgaben in Übereinstimmung mit den kirchlichen Vorschriften erfüllt. Heletta müsse wegen einer Krankheit regelmäßig spezielle Medikamente einnehmen.
Laut ukrainischen Medienberichten wurden die Ordensmänner Mitte November entführt. Die russischen Besatzungstruppen behaupten demnach, sie hätten Sprengstoff, Mörsergranaten und Pistolen in der Kirche der beiden Geistlichen gefunden. Berdjansk liegt in der ukrainischen Region Saporischschja, die Russland Anfang Oktober völkerrechtswidrig annektierte.
Die griechisch-katholische Kirche untersteht dem Papst. Zu ihr bekennen sich fast zehn Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer. (KNA / 01.12.2022)