Kirche löst sich auf. Wie versuchen wir, die Hülle zu erhalten? Halten wir die Leere aus, die folgt, wenn wir damit aufhören? Zeigt sich dann, was wesentlich ist und können wir uns auf das verständigen, was bleiben soll? Und wenn es so wäre, wie werfen wir all das von Bord, was uns hindert, dem Kern Raum zu geben? Wie geht Sterben, ohne zu wissen, was kommt? Braucht es überhaupt Kirche oder wie lässt sich Kirche alternativ, radikal neu denken?
Die Kirchen zeigen fortschreitende Auflösungserscheinungen. Es geht seit vielen Jahren bergab. Das Ende kommt schleichend und ist doch absehbar.
Die Menschen – Akteur:innen, Nutzer:innen, Mitglieder und Beobachter:innen – gehen unterschiedlich mit dieser Erfahrung um: Viele schauen weg und machen weiter wie bisher. Etliche leiden darunter, schreiben sich selbst die Schuld für diese Entwicklung zu oder sehen sich in der Verantwortung, zu handeln. Andere warten einfach ab, was passiert, oder schauen mit Schadenfreude zu.
Unterschiede treten zunehmend deutlicher hervor, Positionen polarisieren sich. Man spricht sich die Kirchlichkeit ab. Reformen sind im Kern darauf ausgerichtet, immer weiter zu konzentrieren und zu verdichten, um so letztlich das Bestehende zu erhalten. Oder sie werden von mächtigen Interessensträgern blockiert. Im Windschatten gibt es Versuche, vom Pfad abzuweichen und zu experimentieren, allerdings ohne, dass systemrelevante Änderungsimpulse zu beobachten sind. (Quelle: www.strategiekongress.org)