Die christlichen Kirchen verlieren einer Studie zufolge bei anhaltend sinkenden Mitgliederzahlen weiter an gesellschaftlicher Bedeutung. Nach dramatischen Austrittszahlen für die evangelische und die katholische Kirche in den vergangenen Jahren spielen laut der Umfrage viele weitere Menschen mit dem Gedanken, der Institution den Rücken zu kehren. Überproportional von Austrittserwägungen betroffen ist die katholische Kirche, wie der "Religionsmonitor 2023" der Bertelsmann Stiftung ergab. Dafür hatte das Institut Infas 4363 Personen ab 16 Jahren im Sommer bundesweit repräsentativ befragt.
Nur 14 Prozent der Bevölkerung besuchen demnach mindestens einmal im Monat einen Gottesdienst, selbst bei Kirchenmitgliedern sind es lediglich 17 Prozent. Unter den Mitgliedern gab knapp jeder Vierte (24 Prozent) bei der Befragung an, in den vergangenen zwölf Monaten über einen Austritt nachgedacht zu haben. Weit über 80 Prozent der Kirchenmitglieder meinen aktuell, dass man auch ohne Kirche Christ sein kann. Die Bedeutung der beiden Kirchen schwinde, in Zukunft würden sie nur noch einen kleineren Teil der Bevölkerung vertreten, hieß es bei der Veröffentlichung der Ergebnisse. (dpa/15.12.2022)