Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln zeigt ab dem 29. Oktober die Ausstellung "Susanna - Bilder einer Frau vom Mittelalter bis MeToo". Im Mittelpunkt der Schau stehen Darstellungen der alttestamentarischen Figur der Susanna. Die Werke zeigten, dass sexuelle Erpressung sowie deren Aufklärung und Sanktionierung seit Jahrhunderten wichtige Themen für Künstlerinnen und Künstler seien, erklärte das Kuratoren-Team Roland Krischel und Anja K. Sevcik am Mittwoch in Köln. Die Ausstellung, die bis zum 26. Februar 2023 zu sehen ist, präsentiert rund 90 Gemälde, Grafiken, Buchmalerei und Kunsthandwerk vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
Thema ist die alttestamentarische Geschichte um die schöne Susanna, die von zwei Richtern sexuell genötigt und erpresst wird. Als sich die junge, verheiratete Frau verweigert, verleumden die beiden alten Männer sie. Am Ende wird das Verbrechen jedoch aufgeklärt und die beiden Täter werden verurteilt. Die nach Angaben des Museums weltweit erste Ausstellung zur biblischen Susanna beleuchtet, wie Künstlerinnen und Künstler die Geschichte in den vergangenen 700 Jahren deuteten und verarbeiteten. Dabei stellt die Schau eine Verbindung zu aktuellen Debatten her.
Zu sehen sind neben museumseigenen Kunst-Schätzen zahlreiche internationale Leihgaben, darunter Gemälde von Artemisia Gentileschi, Anthonis van Dyck, Rembrandt, Eugène Delacroix, Édouard Manet, Lovis Corinth und Jacopo Tintoretto. Der künstlerische Diskurs um das Thema sexuelle Nötigung wird bis in die Gegenwart fortgeschrieben, unter anderem mit Werken von Kathleen Gilje, Heike Gallmeier und Zoe Leonard.
(Quelle: epd, 26.10.2022)