Die Polizei geht nach dem brutalen Tod der Vorsitzenden einer Synagogen-Gemeinde in Detroit nicht von einem antisemitischen Hintergrund für die Tat aus. Dies legten Erkenntnisse aus den Ermittlungen nahe, sagte Polizeichef James White am Montag bei einer Pressekonferenz. "Wir haben nicht das Gefühl, dass es mit Stand dieser Pressekonferenz irgendetwas gibt, das dafür spricht, dass jemand anderes in Gefahr ist, weil es sich um ein Hassverbrechen handelt." White nannte keine weiteren Details zum möglichen Motiv.
Ein Verdächtiger sei bisher nicht festgenommen worden, man habe allerdings einige Personen von Interesse identifiziert. Der Täter oder die Täterin handelte allein, wie es weiter hieß.
Die 40-jährige Samantha Woll war am Wochenende mit mehreren Stichwunden leblos vor ihrem Haus gefunden worden. Eine Blutspur führte ins Innere des Hauses. Dort sei das Verbrechen vermutlich geschehen, so Polizeichef White. Es gebe aber keine Hinweise für ein gewaltsames Eindringen. Die Ermittler gehen davon aus, dass Woll im Haus angegriffen worden sei, dann nach draußen gestolpert und dort zusammengebrochen sei. Zuvor hatte sie eine Hochzeit besucht.
Woll leitete seit 2022 die Isaac-Agree-Synagoge im Zentrum der US-Metropole. Der Tod hatte landesweit für Aufsehen gesorgt, da das Verbrechen während des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas geschah.