Mehr als Zehntausend Hindus feiern jedes Jahr das Tempelfest in Deutschlands größtem Hindu-Tempel in Hamm. Als Höhepunkt des zweiwöchigen Tempelfestes gilt die Prozession zu Ehren der Göttin Kamadchi, nach der der Tempel benannt ist. Eine Statue der Göttin wird dabei in einem Wagen um den Tempel gezogen. Nach hinduistischer Überzeugung werden so die Stadt und die dort lebenden Menschen geehrt.
Das Tempelfest in Hamm ist das größte Hindu-Fest in Deutschland, zu dem hinduistische Tamilen aus ganz Europa anreisen. Der Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel in Hamm wurde 2002 eröffnet und ist nach dem Neasden-Tempel in London Europas zweitgrößter Hindu-Tempel. Initiator des rund 1,5 Millionen Euro teuren und etwa 700 Quadratmeter großen Baus ist der tamilische Priester Arumugam Paskaran, der 1995 vor dem Bürgerkrieg in Sri Lanka in die Bundesrepublik floh.
Hamm gilt als Zentrum des Exil-Hinduismus in Deutschland. Nach Angaben der Hinduistischen Gemeinde Deutschlands leben etwa 60.000 tamilische Hindus in der Bundesrepublik. Zur Gemeinde in Nordrhein-Westfalen zählen rund 5.000 Menschen. (KNA)