Ein Großteil der Menschen in Deutschland lehnt die Regelung der katholischen Kirche ab, Mitarbeitende wegen ihrer Homosexualität oder Transgeschlechtlichkeit entlassen zu können. 79 Prozent finden, dies sollte kein Kündigungsgrund mehr für Kirchenangestellte sein, wie der Bonner "General-Anzeiger" am Freitag unter Berufung auf eine Umfrage mitteilte. 13 Prozent stimmen der Regel im kirchlichen Arbeitsrecht hingegen zu. 8 Prozent zeigen sich unentschlossen.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey hatte laut Angaben im Auftrag des "General-Anzeigers" zwischen dem 25. und 28. Januar 5.019 Menschen repräsentativ befragt. Katholikinnen und Katholiken lehnen demnach die Kündigungspraxis der eigenen Kirche zu 75 Prozent ab; 18 Prozent stimmen ihr zu. Unter den evangelischen Christinnen und Christen zeigen sich 81 Prozent ablehnend und 11 Prozent zustimmend - ebenso wie bei den Konfessionslosen.
Die deutlichste Zustimmung kommt mit 37 Prozent von AfD-Wählenden; 49 Prozent dieser Gruppe lehnen die Regel ab. Unter den Anhängerinnen und Anhängern von SPD, Grünen, FDP, Union und Linken ist die Ablehnung deutlich höher. So sagen 95 Prozent der Grünen-Wählenden und immerhin 69 Prozent der Union-Wählenden, die Kirche sollte Menschen wegen ihrer sexuellen und geschlechtlichen Orientierung nicht mehr entlassen. (kna/28.01.2022)