Der Verein für eine offene Kirche entstand am 2. Februar 1998 als Reaktion auf die Errichtung des Erzbistums Vaduz.
In den folgenden Jahren wich der Protestcharakter des Vereins mehr und mehr der pastoralen Sorge um ein lebendiges Kirche-Sein in Liechtenstein.
Für einige Menschen sind unsere Angebote eine Ergänzung zu den Angeboten des Erzbistums, für viele die Alternative, und für noch mehr die Alternative zur völligen Abwendung vom kirchlichen Leben. Darum spüren wir eine grosse pastorale Verantwortung. Wir respektieren das Kirchenrecht und orientieren uns an den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils, aus denen sehr deutlich wird, dass Kirche immer mit den Menschen auf dem Weg sein muss. Entsprechend vertrauen wir auch darauf, dass Gott mit uns auf dem Weg ist, damit es ein aufbauender Weg bleibt.
In diesem Sinne verstehen wir uns auch als Netzwerk, das offen ist für neue Kontakte und Impulse. Eng vernetzt sind wir mit dem Kloster St. Elisabeth in Schaan. Wir blicken aber auch über die Grenzen des kleinen Landes Liechtenstein hinaus und fühlen uns etwa Bischof Erwin Kräutler in Brasilien sehr verbunden.
Unser Verein zählt 673 Mitglieder (Stand: 31. Dezember 2018), die meisten davon stammen aus Liechtenstein.
Letztlich ist es die Liebe zur katholischen Kirche, die uns antreibt, uns zu engagieren. Denn wir sind Teil von ihr, wir sind in ihr beheimatet und wissen, wie lebendig sie sein kann. Umso mehr schmerzt es uns, wenn im Namen der Kirche Angst verbreitet wird oder grosse Chancen ungenutzt gelassen werden, den Heiligen Geist wirken zu lassen. Unsere Liebe zur Kirche schliesst daher konstruktive Kritik mit ein, so wie dies in all den Jahrhunderten der Kirchengeschichte selbst bei Heiligen immer wieder der Fall gewesen ist.
Die Kerngedanken der Vereinsgründung sind heute so aktuell wie vor zehn Jahren:
Bewegt vom Wunsch, einen Beitrag zum religiösen Leben der Kirche in Liechtenstein zu leisten, möglichst viele ihrer Glieder zu versammeln und deren Gaben für alle fruchtbar werden zu lassen, im Wissen, dass alle Menschen und die kommenden Generationen miteinander schicksalhaft und solidarisch verbunden und dass die Würde und Rechte der Menschen unteilbar sind, in der festen Absicht, offene Solidarität in Liechtenstein und nach aussen zu üben und besonders den Schwächeren, Bedürftigen und Bedrängten Schutz und Rückhalt zu vermitteln, in der Überzeugung, dass die Sorge und Liebe zu den Schönheiten und zum Reichtum der natürlichen Umwelt zum Schöpfungsauftrag gehören, willens, dem liechtensteinischen Staat und dessen Identität, Erbe und Tradition mit Achtung zu begegnen und sich aus christlicher Sicht mit der liechtensteinischen Rechts-, Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung auseinanderzusetzen, im Glauben und überzeugt, dass die christliche Botschaft der Liebe Antworten auf die brennenden Fragen der Zeit enthält, wurde unser Verein errichtet.
(Selbstbeschreibung des Vereins/ Stand:30.11.2022)