Am 12. November 1989 fand im Innenhof des historischen Gebäudekomplexes in Kreisau (bekannt für die NS-Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke, Anm. d. Red.) eine Messe statt, in deren Rahmen der polnische Premierminister Tadeusz Mazowiecki und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl den Friedensgruß austauschten, indem sie sich umarmten. Auf diese Weise setzten sie ein Zeichen der Versöhnung. Wahrscheinlich ahnten nur wenige Teilnehmende, dass dieser Gottesdienst einmal als Meilenstein des Aufbaus freundschaftlicher Beziehungen zwischen den einst verfeindeten Ländern in Erinnerung bleiben würde.
Die sogenannte Versöhnungsmesse war nach Ansicht vieler Anwesenden der Beginn eines neuen Kapitels in den deutsch-polnischen Beziehungen, aber auch der Anfang einer neuen Phase in der Geschichte Kreisaus. Durch sie wurde dem Ort große Aufmerksamkeit zuteil. Deshalb konnte Raum für die mit den Aktivitäten des Kreisauer Kreises verbundenen Werte geschaffen werden. Die Versöhnungsmesse hatte auch direkte Auswirkungen auf die Gründung der Stiftung Kreisau für europäische Verständigung, sowie auf ihre Missionen und Aktivitäten. (Quelle: Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung)