Die Sozialistische Republik Vietnam hat rund 95,5 Millionen Einwohner und ist etwa so groß wie Deutschland. Im Westen grenzt das Land an Kambodscha und Laos und im Norden an China. Hauptstadt ist Hanoi. Regierungschef ist Ministerpräsident Pham Minh Chinh.
Nach fast einem Jahrhundert französischer und fünf Jahren japanischer Besetzung rief Ho Chi Minh (1890-1969) 1945 die Demokratische Republik Vietnam aus. Die folgenden Indochina-Kriege mit den Franzosen endeten 1954. Das Genfer Indochina-Abkommen teilte das Land in eine kommunistische, der Sowjetunion zugewandte Nordzone und in eine französische, von den USA protegierte Südzone.
1964 begann mit der US-Bombardierung des Nordens der Vietnam-Krieg. Er wurde 1975 mit der Einnahme der südvietnamesischen Hauptstadt Saigon durch Truppen des Nordens und dem Rückzug der USA beendet. Ein Jahr später erfolgte die Wiedervereinigung unter kommunistischer Führung.
Seit 1986 wurden in Vietnam marktwirtschaftliche Reformen eingeführt, die zu einer stückweisen politischen Liberalisierung des Landes beitrugen. Experten bescheinigen dem Land, das lange zu den ärmsten Staaten Asiens gehörte, enorme ökonomische Fortschritte. Deutschland ist mit einem Handelsvolumen von rund 13,3 Milliarden Euro (Stand: 2020) innerhalb der EU Vietnams größter Handelspartner
Das politische System Vietnams ist dagegen weiterhin vom alleinigen Machtanspruch der Kommunistischen Partei Vietnams (KPV) geprägt. In der vietnamesischen Verfassung sind zwar Grundrechte wie Presse- und Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Religions- und Glaubensfreiheit festgeschrieben. Diese Grundrechte sind jedoch durch staatliche Restriktionen und Sonderbefugnisse der Behörden deutlich eingeschränkt.
Religionsgemeinschaften leiden Beobachtern zufolge vor allem abseits der großen Städte unter Diskriminierung. Jüngsten Angaben zufolge bekennen sich derzeit circa 14,9 Prozent der Vietnamesen zum buddhistischen Glauben, rund sieben Prozent zum katholischen Glauben und circa ein Prozent zum protestantischen Glauben.