Gebiete, in denen Mitglieder einer Religionsgemeinschaft als Minderheiten leben, werden als Diaspora bezeichnet. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Zerstreuung".
Der Begriff findet seinen geschichtlichen Ursprung im Judentum. Eine Diaspora war dort gegeben, wo Juden außerhalb des Heiligen Landes lebten. Die Anfänge dieser Gruppierungen bildeten israelitisch-jüdische Handelskolonien. Es blieb jedoch nicht bei kleinen, "zerstreuten" Gemeinschaften. So erreichte die im römischen Reich lebende Diaspora eine Größe von über vier Millionen Juden.
Das Christentum übernahm den Ausdruck und das damit verbundene Bewusstsein. Stellten die ersten Christen in der heidnischen Umwelt noch eine Minderheit dar, steht am Ende der Entwicklung ein nahezu vollkommen geschlossen christianisiertes Abendland.
(Kirche und Leben, 2018)