Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.
Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.
Außerdem sind unter den Themen die verpflichtende Ehelosigkeit von Priestern, eine mögliche Weihe von Frauen zu Diakoninnen und eine bessere Einbeziehung sexueller Minderheiten in der Kirche. Diese und weitere Themen haben sich in einem weltweiten Befragungs- und Beratungsprozess herauskristallisiert und sind in einem Arbeitsdokument, dem "Instrumentum laboris", als Fragestellungen formuliert. Bei zwei zentralen Treffen im Vatikan diskutieren entsandte sowie vom Papst benannte Mitglieder über diese Fragen.
Beide Versammlungen, die im Oktober 2023 und Oktober 2024 stattfinden, wollen über Vorschläge beraten und abstimmen. Ihre Ergebnisse legen sie dem Papst als Empfehlungen in einem Schlussdokument vor. Daraus kann er ein sogenanntes Nachsynodales Schreiben verfassen. Letztlich entscheidet somit Franziskus über mögliche Beschlüsse.
Der griechische Begriff "Synode" bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.
Die Bischofssynode ist ein ständiges Beratungsinstrument des Papstes. An deren Vollversammlung - oft kurz nur mit Synode bezeichnet - nehmen etwa alle drei Jahre Delegierte nationaler und regionaler Bischofskonferenzen teil sowie vom Papst ernannte Bischöfe und Ordensleiter. (KNA/17.09.2023)