Die vor einem Jahr gegründete Werte-Union ist ein Zusammenschluss konservativer CDU- und CSU-Mitglieder. Mit einem "Konservativen Manifest" wollen die unionsinternen Kritiker von Bundeskanzlerin Angela Merkel verstärkt auf eine Abkehr vom CDU-Kurs der Mitte dringen. Das Strategiepapier soll an diesem Samstag verabschiedet werden, sagte der Vorsitzende der Gruppierung, Alexander Mitsch, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Mannheim. In dem Entwurf heißt es unter anderem, die doppelte Staatsbürgerschaft müsse abgeschafft und die Wehrpflicht wieder eingeführt werden.
Mitglieder der Gruppierung sind etwa Hessens Ex-Justizminister Christean Wagner und die CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel. Baden-Württembergs Generalsekretär Hagel sagte, es gehe bei der Werte-Union nicht darum, die CDU "auf rechts" zu trimmen. "Will die CDU Volkspartei bleiben, müssen wir aber im Stande sein, gesellschaftliche Diskussionen auch innerhalb der Partei abzubilden." Er erlebe täglich, dass Themen wie kulturelle Identität oder Flüchtlingspolitik die Menschen beschäftigten. Das sei nicht rückwärts gewandt. "Neue Studien belegen eindrucksvoll, dass konservative Elemente wie Familie oder Heimat ein echtes Revival bei jungen Menschen erleben."
Der Kritik, eine solche Diskussion treibe der AfD Wähler zu, könne er wenig abgewinnen. "Die jüngere Geschichte zeigt doch, dass die AfD am meisten profitiert, wenn die etablierten Parteien der Mitte für den Bürger nicht mehr unterscheidbar sind und sie nicht das ganze demokratische Meinungsspektrum abdecken", sagte Hagel. Dies führe bei großen Teilen der Bürgerschaft zu Frust, Resignation und Protest.
(dpa/6.4.18)