Die Wurzeln des deutschen Schützenwesens liegen im Mittelalter, als in den Städten zur Verteidigung Schützengesellschaften gebildet wurden. Diese erhielten Schützenhäuser und das Privileg, sich eigene Statuten geben zu dürfen. Mit Nachbarstädten wurden Vergleichsschießen organisiert, zu denen auch Preise und Volksfeste gehörten. Die Tradition wurde weitergeführt, als die Schützen ab dem 30-jährigen Krieg ihre Verteidigungsfunktion verloren. Während der Befreiungskriege gegen Napoleon schlossen Schützen sich den Bürger- und Landwehren an.
Ab der Jahrhundertwende entwickelte sich der Leistungssportgedanke bei den Schützen. Die besseren Verkehrsbedingungen ermöglichten Wettschießen nicht nur in der Nachbarschaft sondern Wettbewerbe auch auf regionaler und nationaler Ebene. Sport und Traditionspflege werden in den Vereinen seitdem getrennt. Ihre wichtige gesellschaftliche Funktion haben die Vereine vielerorts bis heute behalten. Wer mitreden will, sollte im Schützenverein sein. (dpa)