Mehr Frauen in Deutschland haben zuletzt wieder abgetrieben. Im dritten Quartal 2022 wurden 26.500 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, 16,7 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2021, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. 2022 nahm die Zahl auch insgesamt deutlich zu, nachdem sie in den vergangenen zwei Jahren gesunken war. Anhand der Daten lässt sich nicht bewerten, ob und wie diese Entwicklung mit der Pandemie zusammenhängt, wie die Behörde mitteilte.
Fast 70 Prozent der Frauen, die im dritten Quartal einen Abbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. Knapp 20 Prozent waren zwischen 35 und 39, fast 9 Prozent 40 Jahre oder älter und 2,7 Prozent jünger als 18. Mit 96 Prozent wurden die meisten Abbrüche nach der Beratungsregel vorgenommen. Medizinische Gründe oder Sexualdelikte waren in 4 Prozent der Fälle Grund für den Abbruch. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant. (KNA, 15.12.22)