Der Zentralrat der Juden begrüßt die Fortführung der Verhandlungen zwischen Hinterbliebenen der Opfer des Olympia-Attentats 1972 und der Bundesregierung. "50 Jahre sind vergangen, doch die Wunden, die der Mord an elf israelischen Sportlern in ihre Familien gerissen hat, sind nicht verheilt", sagte der Zentralratspräsident Josef Schuster am Donnerstag.
Auch die jüdische Gemeinschaft in Deutschland habe der Anschlag erschüttert zurückgelassen. "Das Ausmaß des Versagens wurde erst spät bekannt. Bis heute sind nicht alle Akten zugänglich", so Schuster. "Ich hoffe sehr auf eine baldige Einigung, die zur Befriedung beiträgt", sagte er weiter.
Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen bei den Olympischen Spielen in München die israelische Mannschaft überfallen. Elf Mitglieder des Teams und ein Polizist wurden getötet. Seit Jahrzehnten wird um eine angemessene Entschädigung für die Hinterbliebenen des Attentats vor 50 Jahren gerungen.
Angehörige der Opfer von damals haben bereits angekündigt, aus Protest der Gedenkfeier am 5. September in München fern zu bleiben. (dpa)