Der Bau des Büros meck architekten in München habe gegen 112 Projekte aus 33 Ländern den Sieg davongetragen. Der Preis gelte als weltweit höchste Auszeichnung für sakrale Bauten und werde alle vier Jahre vergeben. Es gibt ihn seit 1996.
In der Begründung heißt es, in einem äußerst delikaten städtischen Kontext fungiere die neue Kirche mit ihrer skulpturalen Form als Schlussstein. Dabei führe das Projekt die unterschiedlichen Beziehungen zwischen Land und Stadt zusammen. Besonders deutlich werde dies auf dem einladenden Platz vor der Kirche. Charakteristisch für den futuristischen Bau sind dreidimensionale weiße Keramikkacheln, mit denen die Fassade und das Dach fast vollständig eingedeckt sind.
"Diese Auszeichnung gebührt uns allen, die mit dieser Kirche zu tun haben, dazu gehören auch der Auftraggeber und die Pfarrgemeinde", wird Architekt Axel Frühauf in der Zeitung zitiert. Pfarrer Philipp Werner freute sich ebenfalls. Er erinnerte aber daran, dass die Kirche nicht nur als Bauwerk bestaunt werden solle: In ihr sollten Menschen Christus begegnen.
Eingebettet in die Gemeinde
Das nach dem Jesuitenpater benannten Kirchenzentrum wurde bereits 2019 mit dem Architekturpreis "Große Nike" des Bundes Deutscher Architekten (BDA) ausgezeichnet. Es besteht aus dem Kirchengebäude, einem Kindergarten und einem Pfarrheim. In unmittelbarer Nähe zum Bürgerhaus und zur evangelischen Kirche gelegen, ist das Zentrum auch ein wichtiger Bestandteil des neuen Zentrums des östlich von München gelegenen Vorortes.
Der Grundstein für die Poinger Kirche wurde im November 2015 gelegt. Sie hätte bereits im Oktober 2017 geweiht werden sollen. Wegen der Insolvenz des mit den Fassadenarbeiten beauftragten Unternehmens kam es jedoch zu Verzögerungen um ein Jahr. Der Kostenrahmen von 14,6 Millionen Euro sei aber eingehalten worden, hieß es damals.