30 Jahre nach Ende der Diktatur in Argentinien tauchen weiter Opfer auf: Kinder von damals Verfolgten, die bei Militärfamilien aufgewachsen sind - und erst als Erwachsene von ihrer wahren Herkunft erfahren haben. Ein deutsches Dokumentarfilmteam hat zwei dieser geraubten Kinder mit der Kamera begleitet - an der Schwelle zu ihrer "neuen" Identität. So zum Beispiel Catalina, die sich bei den vermeintlichen Eltern immer fremd gefühlt hat. Jetzt hat sie sie wegen Kindesraub vor Gericht gebracht - gemeinsam mit der Organisation der „Großmütter der Plaza de Mayo". Oder aber Hilario, der ein inniges Verhältnis zu seinen Zieheltern hat. Aufgewachsen im Wissen, ein Adoptivkind zu sein, verteidigt er sie unter Tränen. Was ihm nicht klar war: Dass ein hochrangiger Militäroffizier und Freund der Familie ihn „vermittelt" hat. Zwei Kölner Filmemacherinnen haben Catalina und Hilario während der Gerichtsprozesse gegen ihre Zieheltern begleitet und wollen jetzt herausfinden, wie es mit ihnen weitergeht. Die bisherigen Aufnahmen zeigen, wie schwer es ist, nach 30 Jahre Gerechtigkeit zu schaffen. Eine der beiden Regisseurinnen, Regina Mennig, erzählt in der Sternzeit von der Begegnung mit den „geraubten Kindern": von ihrer Zerrissenheit zwischen alter und neuer Identität, zwischen Ziehfamilie und leiblicher Familie - und von ihrem Lebensmut.
Argentiniens geraubte Kinder
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