Kirche startet 50. Misereor-Fastenaktion

Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen

Mit Gottesdiensten im Fuldaer Dom und im südafrikanischen Soweto hat die katholische Kirche am Sonntag ihre Fastenaktion eröffnet. Zugleich feierte das in Aachen ansässige Bischöfliche Hilfswerk Misereor unter dem Leitwort "Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen" sein 50-jähriges Bestehen.

 (DR)

In Fulda sagte Bischof Heinz Josef Algermissen, die Fastenzeit sei eine Einladung, sich durch Verzicht auf Gewohntes und scheinbar Unverzichtbares zu reinigen und andere, wichtige Lebensgüter neu zu entdecken. Der Fuldaer Bischof beklagte, heutzutage werde immer weniger in Kirchen angebetet, dafür immer mehr in Warenhäusern, vor Reisekatalogen und bei Auto-Messen. Er rief dazu auf, in der Fastenzeit neu Ausschau nach Gott zu halten.

Hungertuch
Zu den Teilnehmern des Gottesdienstes gehörten neben anderen Erzbischof Pedro Barreto aus Peru sowie Frauen und Männer, die in den vergangenen Tagen mit dem Misereor-Hungertuch von Paderborn nach Fulda gepilgert waren. Die Misereor-Hungertuchwallfahrt sei ein wichtiges alternatives geistlichen Zeichen, sagte Algermissen. Ausdrücklich dankte er den Wallfahrern für den "deutlichen geistlichen Impuls".

Der damalige Kölner Kardinal Josef Frings hatte im Mai 1958 mit einer programmatischen Rede den Anstoß zur Gründung des Hilfswerks Misereor gegeben. Es gehört heute zu den wichtigsten Entwicklungsorganisationen weltweit. Bislang förderte Misereor nach eigenen Angaben fast 95.000 Projekte in 139 Ländern.