Brasilianische Bischöfe kämpfen für den Regenwald

Regenwälder in Gefahr

Die Abholzung der Regenwälder in der Amazonasregion Brasiliens hat seit 2007 wieder zugenommen habe. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 7.000 Quadratkilometer Wälder vernichtet worden, um der boomenden Produktion von Soja und Zuckerrohr Platz zu schaffen, berichteten Experten auf der Vollversammlung der brasilianischen Bischöfe. Mit stehenden Ovationen haben die mehr als 300 Bischöfe dort ihre Solidarität mit dem Amazonas-Bischof Erwin Kräutler gezeigt, der von kriminelen Holzhändlern mit dem Tod bedroht wird.

 (DR)

Der 68-jährige, aus Österreich stammende Bischof Kräutler berichtete, in seinem Bistum Altamira hätten er selbst sowie zahlreiche Geistliche und Gemeindemitarbeiter Morddrohungen krimineller Holzfirmen erhalten. Außer Kräutler werden derzeit auch der Bischof von Abaetetuba, Flavio Giovenale, und der Bischof der Prälatur Marajo, Jose Luiz Azcona Hermoso, mit Mord bedroht.

Der Bischof aus der Region Para rief auf der Vollversammlung in Itaici, nahe Sao Paulo, dazu aufgerufen, sich nicht der Gewalt zu beugen und den bedrohten Menschen zur Seite zu stehen.

Ingio-Vertreter unterstützen Bischof
Der Vorsitzende der Brasilianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Geraldo Lyrio Rocha von Mariana, ermutigte die anwesenden Indio-Vertreter des Xingu-Volkes, an der Seite Kräutlers zu bleiben. Der Sprecher der Indios, der Guarani Pedro Luiz, bekundete dem Bischof die Verbundenheit und Solidarität seiner Völker.


Die kirchliche Kommission für Landseelsorge CPT äußerte sich unterdessen bestürzt über den "barbarischen Mord" an einem Führer der Landlosen-Bewegung MST. Der 42-jährige Eli Dallemole, der die Bewegung im Bundesstaat Parana geleitet hatte, war Ende März vor den Augen seiner Familie umgebracht worden. Die Polizei verhaftete vier Personen, darunter zwei Auftragskiller" und den mutmaßlichen Auftraggeber, den Vorsitzenden des städtischen Handelsverbands.

Die Kommission beklagt, es könne nicht sein, "dass mitten im 21. Jahrhundert solche Barbarei gegen die Armen auf dem Land eingesetzt wird und dass sich die großen Landbesitzer private Milizen halten, um bloß nichts von ihrem Boden abgeben zu müssen".