Der Papst fehlt auf der "Time"-Promi-Liste

Wo ist Bene?

Karl Lagerfeld, Hillary Clinton, der Dalai Lama - ihre "Einsatzgebiete" sind unterschiedlich, gemeinsam ist ihnen: Alle drei wurden vom US-Magazin "Time" unter die "100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt" gewählt. Nicht auf der Liste steht Papst Benedikt XVI. Der Vatikan reagiert gespalten.

 (DR)

Der Chef der Vatikanzeitung "Osservatore Romano", Gian Maria Vian, sprach von einer "befremdlichen" und "journalistisch unhaltbaren" Auswahl. Seit mindestens 150 Jahren wirkten Päpste auf der internationalen Bühne, allein "Time" habe nichts davon bemerkt, sagte Vian der italienischen Tageszeitung "La Stampa" (Samstag).

Das US-Magazin listet in seiner aktuellen Ausgabe die nach seiner Einschätzung 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt auf. Darunter finden sich der Dalai Lama und der orthodoxe Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel, nicht aber Benedikt XVI.

Papst-Sprecher reagiert gelassen
Gelassen reagierte hingegen Vatikan-Sprecher Federico Lombardi: Die Top-100-Liste beruhe auf Kriterien, die einer "Bewertung der religiösen und moralischen Autorität des Papstes absolut fern" seien, erklärte Lombardi laut der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" (Samstag).

Unter diesem Aspekt sage es dem Heiligen Stuhl sehr zu, dass Benedikt XVI. dort nicht genannt werde.