Bistum: Pfarrer räumt unerlaubten Exorzismus ein

Wenn der Maurer mit dem Teufel ...

Ein Pfarrer des Bistums Eichstätt hat nach Angaben der Diözese eingeräumt, unerlaubt einen Exorzismus gesprochen zu haben. Das Ordinariat teilte am Mittwoch mit, Ruhestandspfarrer Otto Maurer aus Kösching bei Ingolstadt habe in einem Gespräch mit Generalvikar Johann Limbacher die Praxis zugegeben und seinen Verstoß gegen eine Anordnung der Diözesanleitung bedauert. Der 80-Jährige habe sich verpflichtet, künftig keinen Exorzismus mehr durchzuführen.

 (DR)

Maurer stand als Exorzist mehrfach im Fokus der Medien. 1997 hatte ihm der damalige Eichstätter Bischof Walter Mixa eine entsprechende Erlaubnis erteilt. Deren strenge Auflagen seien aber nie erfüllt worden, so das Bistum. Am 25. November 2005, einen Tag nach einem kritischen Exorzismusbeitrag im ARD-Magazin «Monitor», wurde dem Pfarrer die Lizenz wieder entzogen. Der WDR-Hörfunk hatte Mitte Mai über einen von Maurer vollzogenen Exorzismus berichtet, der auf den Herbst 2007 datiert wurde.

Im Ingolstädter «Donaukurier» (Mittwoch) hatte Maurer noch abgestritten, einen großen Exorzismus ohne Erlaubnis des Bischofs praktiziert zu haben; Journalisten hätten ihn «hinters Licht geführt». Die für den WDR-Beitrag verantwortlichen Journalisten wiesen diese Darstellung für ihre Recherche zurück. Autor Marcus Wegner erklärte, er habe als Medienvertreter zwei Exorzismen mit Maurer beigewohnt. Der Pfarrer habe dies gewusst und begrüßt.