Polenz: Kirche in Tarsus kann von Christen genutzt werden

Erfolg im Paulus-Jahr?

Während des bevorstehenden Paulus-Jahres kann nach Darstellung des CDU-Außenpolitikers Ruprecht Polenz die historische St. Paul Kirche von Tarsus, dem Geburtsort des Apostels, von christlichen Pilgern genutzt werden. Türkische Stellen hätten zugesichert, der derzeit als Museum genutzte Sakralbau stehe unbeschränkt zur Verfügung, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Bundestags-Ausschusses in einem epd-Gespräch. Polenz sprach von einem Durchbruch.

 (DR)

Auch könnten Gegenstände, die für Gottesdienste und Andachten nötig sind, in das Gebäude gebracht werden. Zudem habe er positive Signale von türkischer Seite empfangen, dass die alte Kirche dauerhaft in eine Kirche umgewandelt werden könnte. Polenz wies auch auf die ökumenische Bedeutung von Tarsus hin. Er warb dafür, dass die Christenheit materiell und personell die örtliche Kirche unterstütze, wenn es zu einem Kirchenneubau oder zum Umbau der historischen Kirche an diesem Ort komme.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete hatte vor wenigen Tagen zusammen mit dem deutschen Botschafter Eckart Cuntz und dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des türkischen Parlaments, Murat Mercan, die Kirche in der Stadt Mersin besucht, die derzeit als Museum dient. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirche am Geburtsort von Paulus war 1943 vom türkischen Staat konfisziert worden. Lange Zeit diente sie der Armee als Lagerhaus. An den Gesprächen war auch der Botschafter des Vatikans in der Türkei, Antonio Lucibello, beteiligt.

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hatte mehrfach den Bau einer Kirche im türkischen Tarsus befürwortet. Angesichts der Bedeutung von Tarsus als Geburtsort des Apostels sei die Errichtung einer Kirche und eines Pilgerzentrums «eine Selbstverständlichkeit». Hintergrund der Initiative ist das internationale Paulus-Jahr, das Papst Benedikt XVI. ausgerufen hat. Mit dem Festjahr soll an die Geburt des Apostels vor vermutlich 2000 Jahren erinnert werden, offiziell eröffnet wird es am 28. Juni vom Papst in Rom.