Langjähriger Staatsschef von Simbabwe will Wahlsieg der Opposition mit allen Mitteln verhindern

Mugabe droht mit Krieg

Simbabwes Präsident Robert Mugabe (84) hat mit Waffengewalt gedroht, um seine Macht zu erhalten. Er sei bereit, in den Krieg zu ziehen, um einen Wahlsieg von Oppositionsführer Morgan Tsvangirai zu verhindern, sagte Mugabe bei der Beerdigung eines ehemaligen Kommandanten aus dem Unabhängigkeitskrieg der 70er Jahre am Samstag nach Rundfunkberichten in Harare. Mugabe trifft bei der Stichwahl um die Präsidentschaft am 27. Juni auf den Herausforderer Tsvangirai.

 (DR)

«Wir sind bereit, für unser Land zu kämpfen», erklärte Mugabe weiter. Es werde nie geschehen, dass die Opposition und Tsvangirai die Kontrolle über das Land übernähmen. Er beschimpfte sie als «Lakaien» und zog Parallelen zur ehemaligen britischen Kolonialherrschaft. Bereits am Freitag hatte Mugabe indirekt mit einem Bürgerkrieg gedroht.

Oppositionsführer Tsvangirai wurde am Samstag zum fünften Mal innerhalb von drei Wochen kurzzeitig festgenommen. Dem Generalsekretär seiner Partei «Bewegung für Demokratischen Wandel», Tendai Biti, droht ein Verfahren wegen Hochverrats.

Die Drohungen sind nach Auffassung der Opposition Teil einer massiven Terror- und Einschüchterungskampagne, um die Wähler zur Stimmabgabe für Mugabe zu bewegen. Von fairen und freien Wahlen könne keine Rede mehr sein, erklärte die Oppositionspartei. Seit der ersten Wahlrunde Ende März seien mehr als 60 Anhänger der Opposition getötet worden.

In der ersten Runde hatte Tsvangirai mehr Stimmen als Mugabe erhalten, nach offiziellen Angaben aber die absolute Mehrheit verfehlt. Mugabe regiert das afrikanische Land seit 1980 und strebt eine sechste Amtszeit an. Inzwischen wächst auch die Kritik aus den Nachbarländern. Am Freitag appellierten 40 afrikanische Politiker und Persönlichkeiten an den Machthaber in Simbabwe, für eine freie, faire und friedliche Wahl zu sorgen.