Bauernverband erwartet vom Milchgipfel wirksame Lösungen

Faire Preise für die Milch?

Der Deutsche Bauernverband (DBV) erwartet vom Milchgipfel an diesem Dienstag wirksame Maßnahmen zugunsten der Erzeuger. "Wir fordern Sicherungsmöglichkeiten und Schutzklauseln, um unsere Milchbauern vor einem Ruin durch Globalisierung zu retten", sagte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner dem Radiosender MDR Info.

 (DR)

Wichtig sei ein «dauerhaft besserer Milchauszahlungspreis für unsere Milchbauern». Bisher steige der Preis «noch zu langsam und zu wenig». Nach Sonnleitners Worten sind dabei vor allem der Einzelhandel und die Molkereien gefragt. Die Politik müsse das jedoch «flankieren».

Sonnleitner betonte, die jüngsten Proteste hätten dazu beigetragen, dass der Ernst der Lage erkannt worden sei. «Es war wichtig, alle Beteiligten wachzurütteln.» Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, sagte: «Ich denke, dass allen Beteiligten schon klar ist, was die deutschen Bauern wollen. Da muss es zu so drastischen Maßnahmen wie einem Lieferstopp nicht wieder kommen.» Er gehe deshalb «vorsichtig optimistisch» in das Treffen mit Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU).

Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn forderte Seehofer zum Handeln auf. «Seehofer hat den Milchbauern faire Preise versprochen. Jetzt muss er seinen Worten auch Taten folgen lassen, sonst droht am Ende ein neuer Milchboykott», sagte Höhn der «Passauer Neuen Presse» (Dienstagausgabe). Wichtig sei, «dass mehr Geld bei den Bauern ankommt. 40 Cent pro Liter sollten es schon sein.» Ansonsten werde es in den Mittelgebirgsregionen oder in den Alpen «bald kaum noch Milchbauern geben».

Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller (CSU), der ebenfalls am Milchgipfel teilnehmen will, sagte im Deutschlandfunk, dass der Handel der sicheren heimischen Erzeugung «eine gewisse Priorität» einräumen muss. Die Stellung der Bauern müsse verbessert werden.