Liborifest in Paderborn mit Caritas-Sonntag zu Ende gegangen

Kirche, Kirmes und Kultur

Das Liborifest im Erzbistum Paderborn ist mit dem traditionellen Sonntag der Caritas zu Ende gegangen. Dabei wurde die Arbeitsgemeinschaft Begegnung Attendorn für ihr Engagement für behinderte Jugendliche mit dem Pauline-von-Mallinckrodt-Preis der Caritas-Stiftung ausgezeichnet. Zuvor hatte er mit Hunderten von Caritas-Mitarbeitern aus dem Erzbistum einen Gottesdienst im Dom gefeiert.

 (DR)

Weihbischof Manfred Grothe überreichte den mit 5.000 Euro dotierten Preis in der Paderborner Kaiserpfalz. Grothe rief dazu auf, Jugendliche nach Kräften zu fördern und zu unterstützen. Das gelte etwa für junge Menschen ohne Ausbildungsplatz, Kinder aus Zuwandererfamilien, die Kontaktschwierigkeiten hätten, und behinderte Jugendliche. «Es gilt, ihre Fähigkeiten und Talente zu entdecken und sie zum Beispiel nicht dafür zu ächten, dass sie gesellschaftliche Konventionen nicht erfüllen», so Grothe. Die Caritas-Stiftung im Erzbistum Paderborn zeichnet jährlich ehrenamtliche Initiativen aus, die sich in besonderer Weise um das jeweilige Jahresthema der Caritas in Deutschland verdient machen. Die Kampagne 2008 setzt sich unter dem Motto «Achten statt ächten» für benachteiligte Jugendliche ein.

Predigten gegen Sterbehilfe
Das Paderborner Patronatsfest war am 26. Juli eröffnet worden.
Erzbischof Hans-Josef Becker hatte in einer feierlichen Zeremonie den Schrein mit den Reliquien des Heiligen Liborius (348-397) aus der Krypta erhoben. An den folgenden Tagen standen zahlreiche Gottesdienste mit Vereinen und Gruppen aus der katholischen Kirche auf dem Programm. An den Feierlichkeiten nahmen 14 Bischöfe aus Ländern Europas, Asiens, Afrikas und Ozeaniens teil. Zu den Festgästen zählte auch der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset. Becker und andere Bischöfe kritisierten in ihren Predigten immer wieder jegliche Form aktiver Sterbehilfe und forderten die Christen auf, sich Kräften entgegenzustellen, die mit Blick auf das menschliche Leben eine Wegwerfgesellschaft propagierten. Das Liborifest 2008 stand unter dem Leitwort "... und im Tod verlass uns nicht".

Während der neun Tage gab es auch Informations- und Begegnungsveranstaltungen der Kirche sowie eine Kirmes in der Stadt. Das Liborifest ist eines der größten Kirchen- und Volksfeste in Deutschland und lockt jährlich rund eine Million Besucher nach Paderborn. Es geht auf das Jahr 836 zurück. Damals schenkte das französische Bistum Le Mans dem noch jungen Bistum Paderborn die Reliquien seines einstigen Bischofs. Die damals gegründete Städtepartnerschaft zwischen Paderborn und Le Mans ist eine der ältesten der Welt.