Chinesischer Untergrundbischof Julius Jia Zhiguo erneut festgenommen

Katholisch und ein Dutzend Mal in Haft

Bischof Julius Jia Zhiguo von Zhengding gehört der Untergrund-Gemeinschaft der katholischen Kirche in China an. Der 73-Jährige ist in den letzten Jahren immer wieder festgenommen worden, so 2006, als er sich im Krankenhaus von einer Operation erholte. Nun war es wieder soweit. Diesmal am letzten Tag der Olympischen Spiele.

 (DR)

Wie der katholische Nachrichtendienst Asianews am Montag in Rom berichtete, wurde der Bischof von Zhengding am letzten Tag der Olympischen Spiele nach der Sonntagsmesse ohne Angabe von Gründen in seiner Kirche festgenommen. Zuvor habe er wie andere Oberhirten und Priester der Untergrundkirche während der Olympischen Spiele unter Hausarrest gestanden.

Der 73-Jährige verbrachte den Angaben zufolge insgesamt 15 Jahre im Gefängnis. Seit seiner Haftentlassung 1978 sei er bereits ein knappes Dutzend Mal wieder vorübergehend festgenommen worden. Seine Diözese zählt 110.000 Katholiken, darunter 80 Priester und 90 Ordensfrauen.  

15 Millionen Katholiken
In China gibt es bis zu 15 Millionen Katholiken, fünf Millionen leben allein in der Provinz Hebei. Ein Großteil der Gläubigen gehört der Untergrundkirche an, etwa fünf Millionen sind Mitglied in der staatlich kontrollierten "Patriotischen Vereinigung".

Auch die Protestanten sind in China in eine staatlich anerkannte Kirche mit bis zu 18 Millionen Mitgliedern und mehrere Millionen Besucher von illegalen Hauskirchen gespalten.

Lesen Sie hier ein Interview des "China Zentrum e.V." mit Bischof Julius Jia Zhiguo vom vergangenen Jahr nach Veröffentlichung des Papst-Briefes an Chinas Kathioliken.