"Alternativer Nobelpreis" für Monika Hauser, Gründerin von medica mondiale

Unermüdlicher Einsatz für Frauen

Die Frauenrechtlerin und Gründerin der Kölner Hilfsorganisation medica mondiale, Monika Hauser, erhält in diesem Jahr den "Alternativen Nobelpreis". Die Gynäkologin erhält die Auszeichnung für ihren "unermüdlichen Einsatz für Frauen", die in Krisenregionen schrecklichste sexuelle Gewalt erlitten haben, wie die die Right-Livelihood-Award-Stiftung des Deutsch-Schweden Jakob Uexküll am Mittwoch mitteilte. Hauser kämpfe dafür, dass das Leid dieser Frauen gesellschaftlich anerkannt werde und sie eine Entschädigung erhielten.

 (DR)

Medica mondiale wurde vor 15 Jahren gegründet, um Frauen in Bosnien zu helfen, die im Krieg Opfer sexueller Gewalt geworden waren. Seitdem hat sich die Organisation auch im Kosovo, in Afghanistan, Liberia und anderen Ländern engagiert.

Mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet werden den Angaben nach Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit, Frieden und unabhängigen Journalismus. Die weiteren Preiträger in diesem Jahr kommen aus Indien, Somalia und den USA:

Die Journalistin Amy Goodman wird für die von ihr begründete und moderierte Nachrichtensendung «Democracy Now!» geehrt. Das täglich ausgestrahlte Format sei beispielhaft «für die Entwicklung eines innovativen Modells wahrhaft unabhängigen politischen Journalismus', der zu Millionen Menschen jene alternativen Stimmen bringt, die von den Mainstream-Medien so häufig ausgegrenzt werden», heißt es zur Begründung.

Die Frauenrechtlerin Asha Hagi, gilt als Vorkämpferin gegen die in ihrer Heimat Somalia verbreitete Beschneidung von Frauen und engagiert sich in vielfältiger Weise auf politischer Ebene in dem nordostafrikanischen Krisenstaat. Sie erhalte die Auszeichnung, «weil sie, trotz großen Risikos für sich selbst, die Mitwirkung von Frauen im Friedensprozess ihres vom Krieg zerrissenen Landes organisiert und anführt», so die Jury.

Krishnammal und ihr Ehemann Sankaralingam Jagannathan bekommen den «Alternativen Nobelpreis» für die Arbeit der von ihnen gegründeten Organisation «Land for the Tillers' Freedom» («Land für die Unabhängigkeit von Kleinbauern», LAFTI). Die Jury lobte besonders den lebenslangen Einsatz des Ehepaars «für die Verwirklichung der gandhischen Vision von sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger menschlicher Entwicklung».

Die gemeinnützige Right-Livelihood-Award-Stiftung hat bisher 128 Persönlichkeiten aus 56 Ländern ausgezeichnet. Das Preisgeld beträgt insgesamt zwei Millionen schwedische Kronen (rund 210.000 Euro). Die Preisverleihung findet am 8. Dezember in Stockholm statt.