Aachener Karlspreis 2009 an Andréa Riccardi

Ehre für Sant'Egidio

Andréa Riccardi, Gründer der ökumenischen Gemeinschaft Sant'Egidio, erhält den Internationalen Aachener Karlspreis 2009. Der italienische Historiker sei ein großer Europäer, der mit leidenschaftlichem Engagement für die Verständigung über alle konfessionellen und nationalen Grenzen hinweg eintrete, erklärte das Karlspreis-Direktorium am Samstag in Aachen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ist eine der wichtigsten europäischen Auszeichnungen.

 (DR)

Mit der Gemeinschaft Sant'Egidio habe der 58-jährige Riccardi einen bedeutenden Beitrag für eine friedlichere und gerechtere Welt geleistet, so das Preis-Direktorium. In seiner rund 40-jährigen Arbeit habe er ein herausragendes und Beispiel gebendes Zeichen für die europäischen Werte des Friedens, der Solidarität und der Menschenwürde und darauf basierendes zivilgesellschaftliches Engagement für eine bessere Welt gesetzt.

Die in Rom gegründete ökumenische Bewegung Sant'Egidio hat nach eigenen Angaben rund 50.000 Mitglieder in 70 Ländern. Für ihre Friedensinitiativen unter anderem in Mosambik und Guatemala erhielt die Gemeinschaft 1999 den Friedenspreis der UNESCO.

Der Karlspreis wird seit 1950 traditionell am Fest Christi Himmelfahrt an Personen oder Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. 2004 erhielt Papst Johannes Paul II. einen Außerordentlichen Karlspreis. Weitere Träger waren Konrad Adenauer, Francois Mitterand, Helmut Kohl, Vaclav Havel, Tony Blair, Bill Clinton und Angela Merkel.