Feiern zur Einführung des Münsteraner Bischofs Genn eröffnet

"Es ist wirklich schön, Christ zu sein"

Im Münsterland haben die Feiern zur Einführung des neuen Bischofs von Münster, Felix Genn, begonnen. Dompropst Josef Alfers begrüßte den 59-Jährigen am Samstagnachmittag in Billerbeck am Sterbeort von Bistumsgründer Liudger. Als Bischof von Essen habe Genn das Grab des Heiligen in Essen-Werden gehütet. Nun werde er sein 75. Nachfolger, sagte Alfers. Danach wurde Genn in einer Prozession in den Ludgerusdom begleitet. Rund 1.000 Gläubige aus dem ganzen Bistum bereiteten ihm dort einen Empfang.

An neuer Wirkungsstätte: Bischof Felix Genn (KNA)
An neuer Wirkungsstätte: Bischof Felix Genn / ( KNA )

Der Bischof dankte den Menschen im voll besetzten Dom für ihr Willkommen. "Ich freue mich, wenn ich einen Beitrag leisten kann, Sie in Ihrem Glauben zu stärken", sagte er nach der Vesper. Er sei überzeugt, dass der christliche Glaube Zukunft habe. Den Kindern in der Kirche rief der Bischof zu: "Es ist wirklich schön, Christ zu sein." Zu Beginn hatte Genn an der Stelle im Dom gebetet, an der Bistumsgründer Liudger vor 1.200 Jahren starb, und eine Kerze mit seinem Bischofswappen entzündet.

Diözesanadministrator Weihbischof Franz-Josef Overbeck sagte in seiner Predigt, jede Zeit brauche ihre eigene Form, das Bischofsamt zu verwirklichen. "Am Heiligen Liudger können wir jedoch Maß nehmen." Das Amt sei auch heute "Hirtendienst durch Gebet und Verkündigung, Gründung von lebendigen Zellen christlichen Lebens und Kircheseins, durch Evangelisierung und Mission." Auf diese Weise wolle Gott für alle Menschen sorgen.

Der Bischof übernimmt die Leitung des drittgrößten deutschen Bistums von Reinhard Lettmann. Der 76-Jährige hatte das Amt 28 Jahre inne.
Kardinal Joachim Meisner, Metropolit der Kölner Kirchenprovinz, wird Genn am Sonntagnachmittag im Sankt-Paulus-Dom in Münster einführen.
Es werden tausende Gläubige und gut 50 Bischöfe aus aller Welt erwartet. Unter den Gästen sind der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Jean-Claude Perisset, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und Niedersachsens Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann (beide CDU).