Nachwirkungen des Weltjugendtages in Rio de Janeiro

Dankeswort und Hausverkauf

Der Weltjugendtag wird bestimmt allen Beteiligten in Erinnerung bleiben - in der Erzdiözese Rio de Janeiro hat er allerdings auch ein Finanzloch hinterlassen. Die Diözese verkauft dafür jetzt einen Gebäudekomplex.

Jugendliche am Strand von Rio / © Harald Oppitz (KNA)
Jugendliche am Strand von Rio / © Harald Oppitz ( KNA )

Papst Franziskus hat sich bei den Regierenden von Rio de Janeiro für die Organisation des Ende Juli stattgefundenen Weltjugendtags (WJT) bedankt. Gouverneur Sergio Cabral zeigte sich "bewegt" von dem Schreiben aus dem Vatikan, wie Zeitungen berichteten.

In dem Brief hatte der Papst bekundet, für das Gelingen der von der Regierung betriebenen Befriedungspolitik in den armen Stadtteilen zu beten. Auch Bürgermeister Eduardo Paes hat ein Schreiben des Papstes erhalten.

Hausverkauf soll Finanzlücke schließen

Der Weltjugendtag hat also gute Erinnerungen hinterlassen - allerdings leider auch eine Finanzlücke im Haushalt der Erzdiözese Rio de Janeiro. Um eine Finanzlücke aus der Organisation zu schließen, hat die Erzdiözese jetzt eine Immobilie verkauft. Der Erlös des seit 2001 an eine Krankenhauskette verpachteten Gebäudekomplexes soll umgerechnet 14,4 Millionen Euro) betragen, berichteten brasilianische Zeitungen.

Die Erzdiözese hat bislang keine abschließenden Zahlen über die Verluste durch die Organisation des katholischen Großtreffens vorgelegt; dies werde "noch eine Weile dauern", sagte ein Sprecher des Organisationskomitees der Presse in Rio. Medien spekulierten bereits über mögliche weitere Gebäudeverkäufe.

Ursprünglich sollte das Ereignis aus Teilnehmergebühren finanziert werden

Kurz vor dem Weltjugendtag hatte die Erzdiözese die Gesamtkosten der Veranstaltung auf umgerechnet rund 110 Millionen Euro veranschlagt; knapp ein Drittel solle aus staatlichen Geldern der Bundesregierung kommen. Gegen die Finanzierung des religiösen Großereignisses mit Steuermitteln regten sich jedoch Proteste. Ursprünglich sollte das Treffen komplett aus den Teilnehmergebühren finanziert werden.

Nach offiziellen Kirchenangaben schrieben sich 427.000 Pilger aus aller Welt ein; das Gros der Besucher stammte aus Brasilien selbst.

Schlechtes Wetter führte zu nicht eingeplanten Kosten

Schätzungen zufolge nahmen insgesamt rund zehn Millionen Menschen an den fünf Großveranstaltungen des WJT an der Copacabana teil. Bei vier dieser Events war auch Papst Franziskus anwesend.

Aufgrund des überraschend schlechten Wetters mussten kurzfristig mehrere Events des WJT an den zentral gelegenen Strand der Copacabana verlegt werden. Dies führte zu nicht eingeplanten Kosten.


Quelle:
KNA , DR