Gauck würdigt ökumenischen Einsatz von Kasper und Zollitsch

Zu Gast im Bellevue

Bundespräsident Joachim Gauck hat den ökumenischen Einsatz von Kardinal Walter Kasper und des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, gewürdigt.

Erzbischof, Präsident und Kardinal (epd)
Erzbischof, Präsident und Kardinal / ( epd )

Bei einem Ehrenessen für die beiden katholischen Würdenträger hob Gauck am Donnerstag in Berlin zugleich den "Beitrag der Christen, Kirchen und Religionsgemeinschaften für das Funktionieren des staatlichen und gesellschaftlichen Lebens" hervor. Das Staatsoberhaupt hatte Kasper aus Anlass seines 80. und Zollitsch wegen dessen 75. Geburtstags ins Schloss Bellevue geladen.

Er freue sich, so Gauck, dass er zwei Repräsentanten der Kirche ehren könne, "die auf ihre jeweils eigene Art und Weise zur Auferbauung der Kirche - aber damit eben auch zur Stabilität von Staat und Gesellschaft beigetragen haben und beitragen". Er sei zwar als evangelischer Christ sehr gerne evangelisch, er wisse aber auch, dass "wir in der Gegenwart und in der Zukunft als entschieden ausgerichtete Kirchen der Welt die christliche Botschaft überzeugender und angemessener vermitteln können", so der evangelische Theologe.

Gauck zeigte sich auch zufrieden, dass das kommende Jubiläum zum 500. Jahrestag der Reformation "keine evangelische, keine protestantische Kampfveranstaltung werden soll, sondern dass diesem Jubiläum soviel ökumenische Dimension wie möglich gegeben werden soll". Zugleich hob er das weltweite Wirken Kaspers als langjähriger Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen hervor.

Bescheidenheit und Freundlichkeit

Dabei verwies er auf Kaspers Begegnungen mit der orthodoxen Kirche. Mit seinen theologischen Büchern habe der Kardinal zudem "wertvolle Beträge zur Unterscheidung der Geister geliefert".

Das Staatsoberhaupt würdigte Zollitsch als Mann der Tat und der gelebten Nächstenliebe. "So wie sich der ganz normale Christ einen guten Priester, einen guten Bischof vorstellt, so sind Sie: von tiefem Glauben erfüllt, von einem klaren Auftrag bewegt, von Bescheidenheit und Freundlichkeit geprägt", sagte Gauck über den Freiburger Erzbischof.

Mit Blick auf das Amt des Vorsitzenden der Bischofskonferenz erinnerte er an den von Zollitsch initiierten Dialogprozess. Der Erzbischof habe immer wieder betont, dass die Kirche die Ideen und Fähigkeiten aller Gläubigen brauche; sie könne einen segensreichen Weg nur gehen, "wenn sich alle gemeinsam um die Richtung kümmern, wenn man aufmerksam und guten Willens aufeinander hört".


Quelle:
KNA