Kölner Erzbischof ruft zur Gebetskette für Syrien auf

"Schrei nach Frieden"

Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner lädt alle Bundesbürger zum Friedensgebet für Syrien ein. Alle sollten am Samstag der vom Papst ausgerufenen Gebetskette folgen. Franziskus hatte einen "Schrei nach Frieden" gefordert.

Syrische Flüchtlinge (dpa)
Syrische Flüchtlinge / ( dpa )

"Unsere Kraftlosigkeit scheint immer dann am größten, wenn es darum geht, Streit und Krieg zu beenden und den Hass zu überwinden", sagte der Kölner Erzbischof. "Bitten wir also Christus, der allen Hass überwunden hat und uns dadurch Kraft schenken will, damit wir in seinem Geiste Frieden schaffen."

In Kreuzberg wie in Rom

In Berlin ruft Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ausdrücklich auch nichtreligiöse Menschen zum vom Papst ausgerufenen weltweiten Gebetstag für Syrien ein. "Zünden Sie eine Kerze an für den Frieden in der Welt, schicken Sie den Menschen in den Kriegsgebieten Ihre guten Gedanken", so Woelki in einem vorab veröffentlichten Beitrag für den RBB-Hörfunk. "Lassen Sie sich ein auf ein Netz von Friedensinitiativen, das alle Frauen und Männer guten Willens verbindet - die Muslima in Kreuzberg genauso wie den Papst in Rom."

Papst Franziskus hatte beim Angelusgebet in eindringlicher Weise auf das Leid der Menschen in Syrien aufmerksam gemacht. "Mit leidvoller Sorge verfolge ich die vielen Konfliktsituationen auf dieser unserer Erde. Doch in diesen Tagen geht mir besonders schmerzlich ans Herz, was in Syrien passiert. Ich ängstige mich angesichts der dramatischen Entwicklungen, die bevorstehen ", sagte Papst Franziskus zu den Versammelten auf dem Petersplatz.

"Der Schrei nach Frieden erhebe sich laut"

Er lud alle Christen, die Mitglieder der anderen Religionen und die Menschen guten Willens dazu auf, sich dem Friedensgebet am Samstag anzuschließen: "Der Schrei nach Frieden erhebe sich laut, auf dass er die Herzen aller erreiche; auf dass alle die Waffen niederlegen und sich leiten lassen von der Sehnsucht nach Frieden."

In den USA wächst inzwischen die Unterstützung für einen Militärschlag gegen Syrien. Der außenpolitische Ausschuss des US-Senats spricht sich für eine begrenzte Militäroperation aus. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ruft unterdessen die internationale Gemeinschaft zu neuen Anstrengungen für eine politische Lösung im Syrien-Konflikt auf. Auch Papst Franziskus rief zu weiteren Dialogbemühungen auf: "Niemals wird der Gebrauch der Gewalt zum Frieden führen. Krieg weckt Krieg, Gewalt weckt Gewalt!"

Der Bürgerkrieg in Syrien tobt seit mehr als zwei Jahren. Nach UN-Angaben sind bereits zwei Millionen Menschen ins Ausland geflohen. Zudem gebe es 4,25 Millionen Binnenflüchtlinge.

Der Papst selbst will am Samstag auf dem Petersplatz eine Gebetswache für Frieden in den Krisenherden der Welt, vor allem in Syrien, leiten. Das Treffen beginnt nach Vatikanangaben um 19.00 Uhr und dauert bis 23.00 Uhr.


Joachim Kardinal Meisner (dpa)
Joachim Kardinal Meisner / ( dpa )
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