Nonte begründe sein Rücktritt "mit strukturellen Problemen", teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mit. "Wir bedauern seine Entscheidung sehr." Die Deutsche Bischofskonferenz hatte sich bemüht, einen Ersatz für das Amt des Sportseelsorgers der Deutschen Bischofskonferenz bei den Olympischen Winterspiele in Sotschi zu finden. "Wegen der strikten Akkreditierungsbestimmungen, die auch für Sportler und Betreuer gelten, ist eine so kurzfristige Nachnominierung jedoch leider nicht möglich“, hieß es. Im domradio.de-Interview erklärte am Freitag der evangelische Sportpfarrer, Thomas Weber, er werde allen deutschen Athleten als Seelsorger zur Verfügung stehen.
Nonte war seit vergangenen März Sportseelsorger der Bischofskonferenz. Zuvor war er als Pfarrer in Wallenhorst bei Osnabrück sowie als Gastdozent an der Santa Clara Universität in Berkeley/Kalifornien tätig. Seit Oktober 2013 ist er zudem Geistlicher Bundesrat des katholischen Sportverbandes DJK; dieses Amt übt er weiter aus.
Bischofskonferenz: Russische Schattenseite beleuchten
Zu Beginn der Spiele sollte auch auf Schattenseiten des Gastgebers Russlands hingewiesen werden, erklärte die Deutsche Bischofskonferenz. Im Vordergrund der Kritik an Russland stehen eine als übergriffig empfundene Politik gegenüber der Ukraine, autoritäre Regierungsführung, mangelnde Rechtstaatlichkeit und Defizite bei den Menschenrechten.
"Die Olympische Charta selbst versteht die Spiele als Beitrag zu einer gerechteren Welt. Hier ist ein Maßstab formuliert, an dem sich auch die Staaten, in denen die Spiele stattfinden, messen lassen müssen“, sagte Weihbischof Jörg Michael Peters. Der Trierer Weihbischof ist in der Deutschen Bischofskonferenz für Sport zuständig.
Weihbischof Peters spricht sich zugleich dagegen aus, die Olympiade durch politische Diskussionen vollständig zu überschatten: "Die Spiele in Sotschi sind für die Sportler selbst und alle Freunde des Wintersports ein Fest, das auch mit einem gewissen Maß an Unbeschwertheit gefeiert werden darf.“ Der Sport sei auch eine großartige Brücke, so Weihbischof Peters. Niederlagen und Siege gemeinsam zu erleben, verbinde Menschen.
„Und – wie auch Papst Franziskus oft betont – Kirche muss da hin, wo die Menschen sind. Das ist unser Auftrag.“