Zu der Wallfahrt anlässlich des 100-jährigen Bestehens der geistlichen Gemeinschaft werden neben der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) Repräsentanten aus Politik und Kirche erwartet, teilten die Organisatoren am Donnerstag in Vallendar bei Koblenz mit. Eine weitere internationale Wallfahrt führt vom 23. bis 26. Oktober nach Rom.
Erzbischof Robert Zollitsch, Mitglied der Schönstatt Bewegung, erinnerte an den Auftrag der Gemeinschaft. "Es ist das Gebot der Stunde, alles zu tun, um Ehepaare und Familien zu stärken", erklärte Zollitsch. Nicht nur in Deutschland leiste die Schönstatt-Bewegung "Bemerkenswertes". Die Bewegung sei von Laien getragen; das Miteinander zwischen ihnen und Priestern sei konstruktiv, so der Erzbischof. "Das ist zweifellos ein Beitrag zur Erneuerung der Kirche." In Deutschland gebe es Angebote für Frauen nach Trennung und Scheidung, und in Südamerika werde mit großem Erfolg eine "Pastoral der Hoffnung für wiederverheiratet Geschiedene" praktiziert. Dieses Angebot sei eine Antwort der Kirche, die angesichts der leidvollen Situation wiederverheiratet Geschiedener nicht gleichgültig bleiben könne, sagte Zollitsch. Sie helfe den Menschen, "ihren Platz vor Gott und in der Kirche zu finden".
Kardinal Francisco Javier Errazuriz Ossa, Schönstatt-Pater und Mitglied des Kardinalsrates, betonte den Beitrag der Gemeinschaft an der von Papst Franziskus ausgerufenen Neuevangelisierung zur Verkündung der christlichen Botschaft in modernen Gesellschaften. Schönstatt sei Vorreiter auf dem Gebiet der neuen kirchlichen Bewegungen, so Errazuriz weiter. Insbesondere in Lateinamerika sei die "Schönstattfamilie" stark gewachsen und leiste dort einen wichtigen sozialen Beitrag.
Live auf domradio.de
Nach Ansicht des Generalobers der Gemeinschaft, Pater Heinrich Walter, prägt die Bewegung auch die internationale und ökumenische Zusammenarbeit mit anderen kirchlichen Gruppen. Gleichzeitig betonte er: "Wir kommen eher leise daher". Die Bewegung wirke weniger durch missionarische Aktionen als durch pädagogische Arbeit.
Die Schönstatt-Bewegung ist eine katholische geistliche Gemeinschaft mit bundesweit rund 20.000 Mitgliedern. Gegründet wurde sie 1914 vom Pallottinerpater Josef Kentenich (1885-1968). Im Zentrum der Gemeinschaft stehen die Verehrung der Gottesmutter Maria, eine intensive Frömmigkeit im Alltagsleben und eine engagierte Weitergabe des katholischen Glaubens.
Die Feierlichkeiten zum Jubiläum werden von domradio.de und der brasilianischen Senderanstalt Cancao Nova weltweit übertragen.