Laut türkischen Medienberichten vom Montag will Erdogan den Papst als Oberhaupt des Vatikanstaates in dem neuen Dienstsitz willkommen heißen. Der erst kürzlich fertiggestellte Palast mit seinen rund 1.000 Räumen geriet wegen seiner Baukosten in die Kritik. Mit rund einer halben Milliarde Euro kostete er etwa doppelt so viel wie vorgesehen.
Erdogan-Gegner sehen in dem riesigen Palast ein Symbol für die ihrer Meinung nach wachsende Selbstherrlichkeit des Präsidenten. Der Bau wird im Volksmund als "Ak Saray" - Weißer Palast - bezeichnet, eine Anspielung auf Erdogans regierende AK-Partei.
Franziskus trifft am 28. November zu Gesprächen mit Erdogan und anderen Regierungsvertretern in Ankara ein. Am Tag darauf reist er nach Istanbul, wo er mit dem orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I. das Andreasfest feiern und Gespräche über eine weitere Annäherung der getrennten Kirchen führen will. Es ist der erste Papstbesuch in der Türkei seit der Visite von Benedikt XVI. im Jahr 2006.