Generalvikar Stefan Heße, ernannter Erzbischof von Hamburg
Die Ernennung zum Erzbischof von Hamburg hat mich sehr überrascht und auch zunächst innerlich sehr aufgewühlt. Ich danke unserem Papst Franziskus für das Vertrauen, dass er in mich setzt, und ich danke selbstverständlich auch dem Hamburger Domkapitel für die Entscheidung, die sie getroffen haben. Ich bin Kölner und wechsele jetzt aus dem Rheinland in den Norden Deutschlands hinauf nach Hamburg nach Schleswig Holstein und nach Mecklenburg. Ich komme aus dem mitgliederstärkstem Bistum Köln und gehe hinein in das flächenmäßig größte Bistum unseres Landes nach Hamburg mit etwa 400.00 Katholiken. Da werden sich andere und neue Aufgaben für mich stellen, ich will die gerne anpacken, und ich hoffe, dass viele Erfahrungen, die ich hier in Köln sammeln konnte, mir dort zu Gute kommen und die ich einbringen kann.
Aber vor allen Dingen freue ich mich auf viele Begegnungen, auf Gespräche, auf gemeinsame Gottesdienste und das Gebet. Ich freue mich auf die Tätigkeiten in der Caritas und all das, was jetzt im Norden Deutschlands auf mich wartet. Von daher breche ich mit ein bisschen Wehmut auf, aber auch mit Freude. Und in der tiefen Zuversicht, ich gehe nicht allein dahin, sondern Gott geht mit mir. Er ist schon längst da! Und deswegen können wir in Hamburg miteinander nach den Spuren Gottes im Leben der Ortskirche suchen. Und überdies: Der Heilige Ansgar hat das vor ein paar Hundert Jahren gemacht, und deswegen fühle ich mich in bester Gesellschaft. Ich soll nun in seine Fußstapfen treten, und dazu bitte ich Sie alle um Ihre Unterstützung und nicht zuletzt auch um Ihr Gebet.
Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gratuliert dem künftigen Erzbischof zu seiner Berufung und wünscht ihm für die neue Aufgabe Gottes Segen. "Seit über 20 Jahren sind Sie Priester des Erzbistums Köln. Ihre reiche pastorale Erfahrung, Ihre Verantwortung im Collegium Albertinum, die Leitungsposition für die Pastoralen Dienste im Generalvikariat zu Köln und nicht zuletzt Ihre mit Engagement und Kompetenz wahrgenommene Aufgabe als Generalvikar des Erzbischofs von Köln sind für Sie eine gute Voraussetzung, um das Amt des Erzbischofs von Hamburg zu übernehmen", schreibt Kardinal Marx. "Als in Köln geborener Rheinländer wird Ihnen das Erzbistum an der Elbe sicherlich bald ans Herz wachsen."
Das Erzbistum Hamburg freue sich auf seinen neuen Erzbischof, so Kardinal Marx. "In den vergangenen Jahren durften wir – gerade auch in der Bischofskonferenz – viele wertvolle Impulse aus dem Nordbistum erleben. Ich denke dabei an den Katholikentag 2000 in Hamburg oder unsere Frühjahrs-Vollversammlung, die wir dort vor sechs Jahren durchgeführt haben. Wenn Sie künftig zwischen Nord- und Ostsee unterwegs sind, wird Ihnen ein frischer Wind entgegenwehen. Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie dieser Wind und das Engagement Ihrer künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Gläubigen beflügeln werden."
Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln
Von ganzem Herzen gratuliere ich Stefan Heße zu seiner Ernennung von Papst Franziskus zum neuen Erzbischof von Hamburg. Ich freue mich für Stefan Heße, und vor allen Dingen freue ich mich für die Menschen, für die Gläubigen im Erzbistum Hamburg, dass sie, und davon bin ich wirklich zutiefst überzeugt, einen sehr guten neuen Erzbischof bekommen, der ein Herz für die Menschen hat, der das Gespräch mit den Menschen suchen wird.
Für Köln und für mich persönlich tut es mir leid, dass ich nach so kurzer Zeit einen sehr zuverlässigen und sehr guten Mitarbeiter, meinen Generalvikar hier verliere, der in den vergangenen Jahren in unserem Erzbistum hervorragende Arbeit geleistet hat. Persönlich kenne ich Stefan Heße seit vielen, vielen Jahren. Mit ihm gemeinsam war ich in der Priesterausbildung, seitdem sind wir miteinander befreundet. Ich weiß, was er kann, ich weiß, dass er ein Herz für die Menschen hat, dass er ein wirklich treuer und guter Priester und Seelsorger ist und wie gesagt, die Nähe zu den Menschen sucht. Hamburg kann froh sein, ihn zu seinem neuen Erzbischof zu bekommen. Ich freue mich für ihn und wünsche ihm Gottes Segen auf diesem Weg in die Millionenstadt, in eine der größten Städte Deutschlands. Und natürlich auch über Hamburg hinaus für die gesamte Erzdiözese. Lieber Stefan, dir herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen!
Landtagspräsident Klaus Schlie
Für das Land Schleswig-Holstein hat Landtagspräsident Klaus Schlie den künftigen Hamburger Erzbischof Stefan Heße im Norden willkommen geheißen. "Ich freue mich ganz außerordentlich über diese Wahl", sagte er am Montag in Kiel. Mit Heße bekämen die Katholiken im Norden "einen gestandenen und theologisch versierten Hirten, der auf Menschen zugehen kann". Als Rheinländer werde er die als zurückhaltend geltenden Norddeutschen schnell für sich gewinnen können, so der CDU-Politiker.
Schlie äußerte sich zuversichtlich über die künftige Zusammenarbeit. Schon jetzt arbeite die Politik in Schleswig-Holstein eng und erfolgreich mit der katholischen Kirche zusammen. "Die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft, die Ökumene, der Staatskirchenvertrag - in allen Fragen waren und sind uns der emeritierte Erzbischof Werner Thissen und der derzeitige Diözesanadministrator Ansgar Thim willkommene und kompetente Ansprechpartner. So kann, so soll es weitergehen", sagte der Parlamentspräsident.
Bischof Franz-Josef Bode, Bistum Osnabrück
"Ich freue mich sehr auf unseren neuen Erzbischof Stefan Heße. Denn ich habe ihn in den letzten Jahren kennengelernt als einen besonnenen, kompetenten und offenen Priester. Die solide Mischung seiner Erfahrungen in der Gemeindepastoral, in der Personalführung, in der Wissenschaft und in der Administration des größten Bistums in unserem Land lassen uns auf einen sehr guten Weg der Zusammenarbeit in der Kirchenprovinz Hamburg hoffen. Dass ein rheinisch-katholisch geprägter Priester in den Norden kommt, wird uns auch gut tun. Wir heißen ihn herzlich willkommen."
Diözesanadministrator Przytarski, Erzbistum Berlin
"Ich freue mich mit den Hamburger Katholiken, dass das lange Warten auf einen neuen Erzbischof nun ein gutes Ende gefunden hat. Ich wünsche Stefan Heße von Herzen Gottes Beistand und eine glückliche Hand für die Leitung unserer Nachbardiözese! Als Generalvikare waren wir eine Zeit lang Kollegen. Ich habe Prälat Heßes Umsicht und Freundlichkeit, aber auch seinen Humor sehr zu schätzen gelernt. Für ihn steht immer der Mensch im Vordergrund.
Mit dem ernannten Erzbischof von Hamburg sind wir Berliner Katholiken verbunden über das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und ein gemeinsames Katholisches Büro, aber auch durch eine ähnliche Struktur: einer großen Metropole steht auf dem Land zum Teil extreme Diaspora gegenüber. Zudem befinden sich beide Diözesen in einem tiefgreifenden pastoralen Veränderungsprozess. Wir können viel voneinander lernen. So freue ich mich auf eine gute und mitbrüderliche Zusammenarbeit und schließe Stefan Heße und die ihm anvertrauten Menschen in meine Fürbitten ein."
Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, Erzbistum Hamburg
"Ich freue mich, dass so ein junger Erzbischof kommt. Der Heilige Ansgar war allerdings erst 31 Jahre alt, als er nach Hamburg kam, mit 48 Jahren ist Stefan Heße etwas älter. Ich hoffe, dass er mit viel Schwung seine neue Aufgabe angeht."
Bischof Norbert Trelle, Bistum Hildesheim
Bischof Norbert Trelle hat dem neuen Hamburger Erzbischof Stefan Heße zu dessen Ernennung gratuliert und ihm für seine neue Aufgabe Gottes Segen gewünscht. Der 48-jährige Heße kommt wie Trelle aus dem Erzbistum Köln. "Ich freue mich, dass Stefan Heße als Erzbischof zu uns in den Norden kommt. So wie ich ihn erlebt habe, passt er mit seiner kommunikativen Art und seinem aufgeschlossenen Wesen sehr gut in das Erzbistum Hamburg", erklärte Trelle. Als Generalvikar in Köln habe Heße gezeigt, dass er Leitungsverantwortung einerseits mit Gestaltungskraft und andererseits mit Einfühlungsvermögen wahrnehme.
Das Bistum Hildesheim gehört zur Kirchenprovinz Hamburg. Kirchenprovinzen sind Zwischenebenen zwischen dem Vatikan und den Ortskirchen. Der Hamburger Erzbischof hat somit eine Aufsichtsfunktion über das Bistum Hildesheim, allerdings keine Eingriffsrechte.
Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln
In diesen Stunden senden wir unseren besonderen Glückwünsch vom Rhein an die Alster. Mit Dr. Stefan Heße bekommen die Hamburger Katholiken einen exzellenten neuen Erzbischof, der sich durch seine Nähe zu den Menschen und dem Geschick ein Bistum zu leiten, auszeichnet. Wir als Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln verlieren mit dem Weggang Heßes nicht nur einen geschätzten Generalvikar, sondern zugleich auch eine Vertrauensperson, die stets auf die Belange der Laien mit einer seelsorgerischen Dimension schaute. Schweren Herzens lassen wir Dr. Stefan Heße aus der Domstadt gehen.
Nun heißt es jedoch in die Zukunft schauen. Damit unser Erzbistum auch weiterhin den Mut zum engagierten Handeln aufbringt, bekräftigen wir unseren Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki einen Mann zu finden, der mit gleicher Intensität, Elan und Zukunftsaussichten die Geschicke der Verwaltung lenkt. Dabei braucht es einen Mann, der die Sprache der Menschen spricht und am Puls der Zeit lebt.
Wir wünschen Dr. Stefan Heße von Herzen alles erdenklich Gute und Gottes reichen Segen für sein neues Hirtenamt im Erzbistum Hamburg.
Monsignore Georg Austen, Bonifatiuswerk
"Wir freuen uns, dass die Zeit des Wartens und der Sedisvakanz im Erzbistum Hamburg nun zu Ende ist. Wir beglückwünschen Stefan Heße für seine neue Aufgabe und wünschen Ihm für die vor ihm liegenden Aufgaben viel Kraft, die nötige Freude am Bischofsdienst und an der Verkündigung und vor allem Gottes reichen Segen", sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen.
Die Mehrheit der Bevölkerung (rund 52 Prozent) im Erzbistum Hamburg ist konfessionslos. Derzeit leben rund 400.000 Katholiken im Bistum. Prozentual gemessen an der Gesamtbevölkerung im Erzbistum, stellen die Katholiken nur zehn Prozent dar. Der Anteil der Protestanten liegt bei rund 30 Prozent. Damit gehört das Erzbistum zu den deutschen Diözesen mit überwiegender Diaspora. "Die Katholiken dort benötigen unsere Solidarität. Aus der bisherigen Zusammenarbeit freuen wir uns auf die weitere fruchtbare Kooperation mit Stefan Heße und möchten auch zukünftig viele wichtige Projekte im Erzbistum Hamburg unterstützen. Mit unseren vier Hilfsarten - der Bau-, Verkehrs-, Kinder- und Glaubenshilfe – möchten wir dazu beitragen, dass der Glaube auch weiterhin in die Gesellschaft ausstrahlt", sagte Austen.
Hamburgs Dompropst Franz-Peter Spiza
"Hamburg bekommt einen Erzbischof mit dialogischem Führungsstil."
Kirsten Fehrs, Bischöfin der evangelisch-lutherischen Nordkirche im Sprengel Hamburg und Lübeck
"Unsere gute Ökumene ist ein Schatz, den wir nun gemeinsam bewahren werden."
Gerhard Ulrich, Landesbischof der Nordkirche
"In Sachen ökumenischer Partnerschaft zwischen Christinnen und Christen unterschiedlicher Kirchen, Glaubensgemeinschaften und Konfessionen macht uns im Norden Deutschlands, und besonders in der religiös so bunten Metropole Hamburg, kaum jemand etwas vor."
Regierungschefs im Norden gratulieren
Die Regierungschefs in Norddeutschland haben dem künftigen Hamburger Erzbischof Stefan Heße zur Ernennung gratuliert. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) wünschte ihm am Montag alles Gute für das neue Amt. "Ich würde mich freuen, Sie bald persönlich kennenzulernen", schreibt Scholz in einem Glückwunschschreiben.
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) übermittelte Glückwünsche. "Ich freue mich auf eine vertrauensvolle, gesegnete Zusammenarbeit und bin mir sicher, dass der 48-Jährige mit seinen Erfahrungen neue und starke Impulse für die Arbeit in der Diözese setzen wird."
Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), äußerte sich erfreut, "dass es jetzt wieder einen Erzbischof für Hamburg, Schleswig-Holstein und das westliche Mecklenburg-Vorpommern gibt. Ich wünsche ihm bei seiner wichtigen Arbeit viel Erfolg und eine glückliche Hand."