Papst lädt zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung ein

Für Gott und die Natur

Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus Familien aufgerufen, sich mehr Zeit zum Beten zu nehmen. Ferner lud er zur Teilnahme am Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung ein.

Papst Franziskus bei der Generalaudienz (dpa)
Papst Franziskus bei der Generalaudienz / ( dpa )

"Das menschliche Herz sucht immer das Gebet, auch wenn es nichts davon weiß; und wenn es nicht dazu kommt, findet es keinen Frieden." Die Zeit, die man Gott schenke, gebe er dem Betenden in Form von innerer Ruhe und Freude zurück. Gerade in Familien fehlten oft die Zeit und die Ruhe, um zu beten.

Beten im Kreis der Familie

Dabei leisteten viele Eltern Großes. "Es gibt Mamas und Papas, die könnten dafür den Nobelpreis erhalten", so Franziskus. Es sei aber auch wichtig, regelmäßig als Familie zu beten oder ein Stück aus dem Evangelium zu lesen. So komme Jesus in ihre Mitte, sagte der Papst vor Tausenden Pilgern und Besuchern.

Beim Gebet sollte der Christ nach Ansicht von Franziskus Gott nicht nur als höchstes, allmächtiges Wesen und Richter begreifen, sondern ihn als liebenden Vater ansprechen, wie Jesus es getan hat. "Lernen wir, mit unserem Herzen Gott 'Vater' zu nennen - mit der gleichen Spontanität, wie Kinder 'Papa' oder 'Mama' sagen."

Papst lädt zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung ein

Zudem hat Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz zur Teilnahme am ersten Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung eingeladen. Im Petersdom werde er am kommenden Dienstag einen Wortgottesdienst gemeinsam mit den Kardinälen, Bischöfen, Prälaten und Laienmitarbeitern der Kurie leiten, kündigte er an. Er habe den von den orthodoxen Christen bereits seit 1989 jeweils am 1. September begangenen Gebetstag auch für die katholische Kirche angesetzt, um so einen Beitrag zur Überwindung der ökologischen Krise zu leisten. Der Tag solle in allen Ortskirchen angemessen begangen werden und damit auch einen entsprechenden Lebensstil fördern, so der Papst.

Einsetzung des neuen Weltgebetstages aufgrund einer Anregung des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel

Franziskus folgte mit der Einsetzung des neuen Weltgebetstages einer Anregung des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. Metropolit Ioannis Zizioulas, der von Patriarch Bartholomaios I. immer wieder für den Kontakt mit dem Vatikan bestimmt wird, hatte bei der Präsentation der Umweltenzyklika "Laudato si" am 18. Juni eine solche gemeinsame Gebetsinitiative beider Kirchen vorgeschlagen. Der Papst hatte sich dem Anliegen angeschlossen, weil alle Kirchen durch die fortschreitende Umweltzerstörung vor denselben Herausforderungen stünden. Um glaubwürdig und wirkungsvoll dagegen angehen zu können, bedürfe es einer gemeinsamen christlichen Antwort. Franziskus hatte zugleich die Erwartung geäußert, dass sich weitere Kirchen und kirchliche Gemeinschaften dieser Initiative anschlössen.

100. Generalaudienz von Franziskus

Es war die 100. Generalaudienz von Papst Franziskus. Erstmals seit Wochen fand sie wieder auf dem Petersplatz statt. Zuletzt war die wöchentliche Begegnung mit den Gläubigen wegen der Sommerhitze in die Audienzhalle verlegt worden.


Quelle:
KNA