Kirche mahnt in Sachsens Landtag zu humaner Flüchtlingshilfe

Vor dem Monat der Weltmission

Bei einem Empfang im Sächsischen Landtag haben Kirchenvertreter aus Deutschland und Tansania am Freitag in Dresden zu einer menschenwürdigen Aufnahme von Flüchtlingen aufgerufen.

Bukoba, eine Kleinstadt in Tansania (DR)
Bukoba, eine Kleinstadt in Tansania / ( DR )

Der Präsident des katholischen Hilfswerks missio Aachen, Prälat Klaus Krämer, betonte, die weltweite Migration sei nun auch "vor unserer eigenen Haustür" angekommen. Diese Herausforderung müsse "aus einer christlichen Grundhaltung in Solidarität mit den Schwächsten" angenommen werden.

Hauptlast der Migration wird nicht von Europa getragen

"Nicht hohe Mauern helfen langfristig, sondern das Engagement zur Beseitigung von Hass und Gewalt in den Krisenregionen", sagte Krämer. Die Hauptlast der weltweiten Migration werde von krisengeschüttelten und armen Ländern im Nahen Osten, Afrika und Asien selbst getragen.

Dort seien knapp 50 Millionen Flüchtlinge registriert. "Die christlichen Kirchen ersetzen in diesen Ländern oft fehlende staatliche Strukturen, versorgen die Flüchtlinge, unterrichten die Kinder, betreuen Traumatisierte", erklärte der Prälat. missio habe deshalb die Flüchtlingsarbeit der Kirchen mit Schwerpunkt in Syrien, Irak, Libanon, Nigeria, Südsudan und der Zentralafrikanischen Republik 2014 mit rund 2,6 Millionen Euro unterstützt.

Tansania beherbergt rund 150.000 Flüchtlinge aus dem Kongo und Burundi

Der tansanische Weihbischof Method Kilaini erinnerte daran, dass sein Land schon in den 1980er und 1990er Jahren viele Flüchtlinge aus Simbabwe, Mosambik und Südafrika aufgenommen habe, unter ihnen den späteren südafrikanischen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela. Gegenwärtig beherberge Tansania rund 150.000 Flüchtlinge aus dem Kongo und Burundi. "Diese Menschen sind nicht primär Flüchtlinge, sondern unsere Brüder und Schwestern", betonte Kilaini. Krieg, Gewalt, Arbeitslosigkeit und ungerechte soziale Verhältnisse seien die Hauptursachen für die Flucht aus Afrika.

"Nur wenn gemeinsam mit den Ländern Europas und der Weltgemeinschaft die Fluchtursachen bekämpft werden, und zwar in den jeweiligen Ländern vor Ort, werden wir die Zahl der Flüchtlinge, die ihr Land verlassen, reduzieren können", sagte Kilaini. Das Hilfswerk missio und das Bistum Dresden-Meißen eröffnen am Sonntag in Dresden für Deutschland die weltweite katholische Solidaritätsaktion "Monat der Weltmission".


Quelle:
KNA