Homosexueller Prälat darf nicht mehr als Priester arbeiten

Heimatbistum spricht Suspendierung aus

Krzysztof Charamsa (43), Ex-Mitarbeiter der römischen Glaubenskongregation, darf nach seinem Outing bis auf weiteres nicht mehr als Priester arbeiten.

Prälat Krzysztof Charamsa mit seinem Partner / © Luciano Del Castillo (dpa)
Prälat Krzysztof Charamsa mit seinem Partner / © Luciano Del Castillo ( dpa )

Bischof Ryszard Kasyna im nordpolnischen Pelplin, Charamsas Heimatbistum, suspendierte ihn von seinen priesterlichen Aufgaben und untersagte ihm, priesterliche Kleidung zu tragen, wie ein Bistumssprecher am Donnerstag auf Anfrage bestätigte.

Charamsa hatte sich Anfang Oktober in italienischen und polnischen Medien sowie bei einer Pressekonferenz zusammen mit seinem katalanischen Partner in Rom als homosexuell geoutet. Der Glaubenskongregation, für die er gearbeitet hatte, warf er eine "paranoide Homophobie" vor. Darauf verlor er umgehend seinen Posten im Vatikan und seine Lehrbefugnis für päpstliche Hochschulen.

Charamsa erhält die im Kirchenrecht vorgesehene Strafe

Sein Heimatbischof hatte ihn zunächst nur zur Rückkehr auf den "Weg des Priestertums Christi" aufgerufen. Da Charamsa jedoch "weiterhin ein Leben außerhalb der Vorschriften für katholische Priester" führe und ihm "jeglicher Willen zur Korrektur seines Lebens" fehle, werde gegen ihn nun die dafür im Kirchenrecht vorgesehene Strafe verhängt, begründete das Bistum seine Entscheidung. Die Suspendierung solle ihn zur Besinnung bringen. Sie könne aufgehoben werden, wenn der Theologe sein Leben korrigiere.

Charamsa arbeitete seit 2003 in der Glaubenskongregation und war zudem Beigeordneter Sekretär der Internationalen Theologenkommission des Vatikan. Er war außerdem Dozent an den Päpstlichen Hochschulen der Jesuiten (Gregoriana) und der Hochschule der Legionäre Christi (Regina Apostolorum).

 


Quelle:
KNA