EKD-Rat nach elf Wahlgängen komplett

Marathon bis in den Abend

Nach einem wahren Wahlmarathon ist der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland komplett. Insgesamt wurden 14 Ratsmitglieder für die kommenden sechs Jahre gewählt. Dafür brauchte die Synodenversammlung insgesamt elf Wahlgänge.

Abstimmung bei der EKD-Synode / © Norbert Neetz (epd)
Abstimmung bei der EKD-Synode / © Norbert Neetz ( epd )

Im letzten Wahlgang wählte die Synode am Dienstagabend in Bremen den Württembergischen Diakoniedirektor Dieter Kaufmann als letztes Mitglied in den Rat. Als fünfzehntes Mitglied steht Irmgard Schwaetzer fest, die qua Amt als Präses der Synode dem Rat angehört. Um gewählt zu werden, mussten die Kandidaten mindestens zwei Drittel der abgegebenen gültigen Stimmen erhalten.

Bedford-Strohm im ersten Wahlgang gewählt

Das Wahlverfahren für das wichtigste Gremium des deutschen Protestantismus zog sich ähnlich lange hin wie 2009 in Ulm. Nachdem bereits im ersten Wahlgang der derzeitige Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm mit 126 von 134 Stimmen, die westfälische Präses Anette Kurschus mit 101 Stimmen und die hannoversche Kirchenjuristin Stephanie Springer mit 94 Stimmen in den Rat gewählt worden waren, gab es mehrere Wahlgänge, in denen jeweils nur ein einzelner Bewerber in das Gremium kam.

Zusätzlich gewählt wurden am Ende die Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese (SPD), der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel (CDU) und die Bischöfe Kirsten Fehrs, Markus Dröge und Volker Jung. Ferner gehören der frühere Kirchentagspräsident Andreas Barner, die Theologin Elisabeth Gräb-Schmidt, die ehemalige Direktorin der Deutschen Bank, Marlehn Thieme, und der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz und Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands, Michael Diener, dem neuen Rat der EKD an. Hinzu kommt mit dem vom Katholizismus zum Protestantismus konvertierten Arbeitsrechtler Jacob Joussen erstmals ein Mitglied, das in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebt.

Wahl des Ratsvorsitzenden steht auf der Agenda

Am Mittwoch soll der Vorsitzende des Rates der EKD gewählt werden. An der Wiederwahl von Amtsinhaber Bedford-Strohm gibt es unter Experten keine Zweifel. Favoritin für seine Stellvertretung ist die westfälische Präses Annette Kurschus, die mit mehr Stimmen und in einem früheren Wahlgang als die ebenfalls im Gespräch befindliche Hamburgerin Kirsten Fehrs in das Leitungsgremium gewählt wurde.


Quelle:
KNA