"Das Entscheidende ist, den Blick aufs große Ganze zu richten", schwor Bischof Stephan Ackermann die Teilnehmer auf eine Debatte ein, die frei und kontrovers, aber auch zielführend sein solle. Bei der geplant vorletzten Vollversammlung stehen tiefgreifende Veränderungsvorschläge, die den Abbau althergebrachter Strukturen vorsehen, auf der Tagesordnung.
Das Diskussionspapier einer Arbeitsgruppe, die die ursprünglich 100 Empfehlungen von Sachkommissionen zu 35 Maßnahmen verdichtet hatte, regt unter anderem den Abschied von der bisherigen Form der Pfarrei an. Statt 900 eigenständigen Pfarreien sollten dauerhaft nur noch weniger als 100 große Gemeinden bestehen bleiben, in denen die bisherige kleinteilige, flächendeckende Seelsorge nicht mehr möglich sei.
Themen sind Art des Gottesdienstes, Familie und Gemeindearbeit
Die Teilnehmer der Synode diskutieren auch darüber, wie die Kirche in einer veränderten Gesellschaft ihre Botschaft heute angemessen verkündigen könne. Dabei geht es um die Art des Feierns von Gottesdiensten, um die Rolle der Familien und die Arbeit der ehrenamtlichen Räte in den Gemeinden.
Seit Dezember 2013 läuft im Bistum Trier die erste Diözesansynode in diesem Jahrhundert auf deutschem Boden, an der Kleriker und Laien als Synodale teilnehmen. Die Vollversammlung ist das beschließende Organ der Synode. Nur der Bischof kann eine derartige Synode einberufen und etwaige Beschlüsse in Kraft setzen.
Nach dem ursprünglichen Zeitplan hätte die Synode bereits im Dezember enden sollen. Aufgrund der Vielzahl an Anträgen wurde im Herbst jedoch eine finale siebte Vollversammlung anberaumt, die vom 28. April bis 1. Mai in Trier stattfinden soll.