Mit dem Treffen in Lettland wolle man eine Brücke zwischen zwei Welten bauen, die immer noch sehr verschieden seien, sagte der Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taize, Frere Alois (Löser).
Der katholische Erzbischof von Riga, Zbigņevs Stankevics, sagte, in seiner Stadt gebe es "viele verschiedene Traditionen und Kulturen". Dabei verwies er auch auf Rigas Status als Kulturhauptstadt Europas 2014. Zwischen den Konfessionen Lettlands herrschten gute Beziehungen. Teils hätten die in der Sowjet-Ära gemeinsam inhaftierten katholischen, lutherischen und orthodoxen Priester Freundschaften entwickelt. "Die guten Beziehungen wollen wir mit den Teilnehmern des Taize-Treffens teilen", so Stankevics.
Taize als Inspiration
Der lutherische Erzbischof von Riga, Janis Vanags, betonte die Bedeutung Taizes für die lettischen Christen. Die Besetzung und die Deportationen in der Geschichte Lettlands hätten tiefe Spuren hinterlassen. "Ökumenische Treffen wie Taize helfen, die Wunden zu heilen."
Nach dem Zusammenbruch des Sowjet-Regimes habe Taize als Inspiration für die lettischen Kirchen gedient, die sich erst wieder finden mussten, so Vanags weiter. Eine Delegation lettischer Christen sei gleich nach dem Ende des Eisernen Vorhangs nach Frankreich eingeladen worden. "Die Lieder aus Taize und die besondere Art, Gottesdienst zu feiern, haben sich seither in Lettland ausgebreitet."
Jugendtreffen in aller Welt
Taize gilt als ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft, die zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt wurde. Ihr gehören rund 100 Männer aus mehr als 25 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen.
Seit im August 1974 Zehntausende zu einem "Konzil der Jugend" zusammenkamen, veranstalten die Taize-Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Jährlich findet zudem über Silvester in einer europäischen Großstadt ein Taize-Treffen statt, zurzeit in Valencia.