Mexikanische Häftlinge planen Hungerstreik

Hoffnung auf Papsttreffen

Mit einem Hungerstreik wollen Häftlinge in Mexiko auf die Situation in den Gefängnissen aufmerksam machen. Sie hoffen auf ein Treffen mit dem Papst bei seiner Mexiko-Reise im Februar - genauso wie die Angehörigen der vermissten Studenten aus Iguala.

Protest im Gefängnis von Cancun / © Alonso Cupul (dpa)
Protest im Gefängnis von Cancun / © Alonso Cupul ( dpa )

Mehr als 100 Häftlinge wollen in Mexiko mit einem Hungerstreik auf die katastrophale Lage in den Gefängnissen des Landes aufmerksam machen. Mit ihrer Aktion ab dem 7. Februar möchten sie ein Treffen mit Papst Franziskus erzwingen, der vom 12. bis zum 18. Februar Mexiko besuchen wird. Ein Sprecher der Häftlinge sagte der Tageszeitung "Proceso", mit dem Protest wollten die Gefangenen auch auf ihre ungeklärte juristische Situation aufmerksam machen. So seien zahlreiche Gefangene ohne Gerichtsurteil inhaftiert und fühlten sich deshalb als politische Gefangene. Zeitgleich mit dem Hungerstreik wollen Familienangehörige vor der Vatikan-Botschaft in Mexiko-Stadt demonstrieren.

Informelles Treffen für Angehörige von vermissten Studenten

Die Familienangehörigen der 43 vermissten Studenten aus Iguala dürfen auf ein kurzes symbolisches Treffen mit Papst Franziskus während dessen Besuch hoffen. Am Rande einer Pressekonferenz am Sonntagabend (Ortszeit) erklärte der Päpstliche Botschafter in Mexiko, der französische Erzbischof Christophe Pierre, am 17. Februar in Ciudad Juarez bestehe die Möglichkeit eines kurzen informellen Treffens für Familienangehörige von vermissten Mexikanern. Themen des Gottesdienstes seien Migration und Gewalt, so Pierre weiter. Es gebe zwar keine konkreten Pläne für ein offizielles Treffen, doch Franziskus sei ja für seine Improvisationen bekannt.

Am 26. September 2014 waren 43 Studenten der Lehrerausbildungsstätte "Raul Isidro Burgos" entführt und vermutlich ermordet worden. Die Hintergründe der Tat, die weltweit für Entsetzen sorgte, sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt.


Quelle:
KNA