Diese richtet sich gegen die Einladung des Bischofs zum Kongress "Freude am Glauben", wie Thomas Röhrs gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) ankündigte. Zuvor habe der langjährige Vorsitzende der Kolpingfamilie in Alzenau das "Forum Deutscher Katholiken" als Veranstalter gebeten, die Einladung von Tebartz-van Elst zu überdenken. Dieser soll am 24. April in Aschaffenburg sprechen.
Würzburger Bischof Hofmann mit Bedenken
Bedenken gegen den Auftritt hatte zuvor auch der zuständige Würzburger Ortsbischof Friedhelm Hofmann angemeldet. Er halte die Einladung von Tebartz-van Elst "wegen der Reaktionen der Gläubigen für sehr unglücklich", sagte sein Sprecher Bernhard Schweßinger. Hofmann selbst habe gegenüber dem zurückgetretenen Bischof von Limburg angeregt, die Teilnahme zu überdenken, so der Sprecher weiter. Auch den Organisatoren des Kongresses habe er seine Bedenken mitgeteilt. Von dem geplanten Auftritt habe der Würzburger Bischof "erst durch die Presse Kenntnis bekommen".
In Aschaffenburger Katholikenkreisen löst die Einladung von Tebartz-van Eltz laut Medienberichten schon seit Anfang des Jahres Unmut aus. Bischof Hofmann wurde seinem Sprecher zufolge bei der aktuellen Visitation im Landkreis Aschaffenburg mehrfach nach seiner Position dazu gefragt.
"Forum Deutscher Katholiken" zurückhaltend
Das "Forum Deutscher Katholiken" wollte bisher nicht zu dem Fall Stellung nehmen. Man werde in einigen Tagen noch ein Gespräch führen, erklärte Forums-Sprecher Hubert Gindert am Mittwoch. Tebartz-van Elst soll zum Thema "Auf der Suche nach einer Verkündigung der Verlässlichkeit" sprechen. Er ist eingeladen in seiner neuen Funktion als Delegat im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung, wo er für Katechese zuständig ist.
Das "Forum Deutscher Katholiken" versteht sich als lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer Katholiken". Zu der dreitägigen Veranstaltung sind weitere deutsche Bischöfe angekündigt, darunter der Kölner Alterzbischof Kardinal Joachim Meisner und der Freiburger Erzbischof Stephan Burger. Hofmann selbst soll den Eröffnungsgottesdienst halten.
Die Deutsche Bischofskonferenz wollte sich auf Nachfrage von domradio.de nicht zu diesem Thema äußern.
Van-Elst Delegat im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung
Der frühere Limburger Bischof ist seit Dezember 2014 an der römischen Kurie als Delegat im Päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung tätig. Im Oktober 2013 hatte Papst Franziskus nach heftiger öffentlicher Kritik an der Amtsführung und an den hohen Baukosten des Limburger Bischofssitzes den Rücktritt von Tebartz-van Elst als Diözesanbischof angenommen.
Zuletzt nahm dieser an den Fastenexerzitien des Papstes teil. Auf einem offiziellen Foto ist er hinter Franziskus unter den Zuhörern zu sehen. Zu Beginn der Exerzitien in Ariccia hatte der italienische Priester Ermes Ronchi mehr Transparenz bei kirchlichen Vermögensverhältnissen gefordert.