Kirchenmusiker auf dem Land haben Nachwuchssorgen

Folge des demografischen Wandels

Kirchenmusiker im ländlichen Raum in Niedersachsen haben laut einer Studie Nachwuchssorgen. Demnach kommen nicht automatisch genügend jüngere Kirchenmusiker nach, wie ältere ihren Dienst aus Altersgründen aufgeben.

Weniger Kirchenmusiker auf dem Land / © Jörg Loeffke (KNA)
Weniger Kirchenmusiker auf dem Land / © Jörg Loeffke ( KNA )

Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch in Hildesheim veröffentlichten Studie der Universität Hildesheim im Auftrag des Verbands der Kirchenmusiker in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Für das Projekt wurden mehr als 1.000 Kirchenmusiker in Niedersachsen befragt.

Demografischen Wandel abfedern

Es müssten entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, "um die Folgen des demografischen Wandels abzufedern", forderte der Kulturpolitikforscher an der Universität Hildesheim und Leiter der Studie, Thomas Renz. In ländlichen Räumen seien kirchliche Chorleiter, Organisten oder Posaunengruppen oft die einzigen professionellen Musiker. "Diese Gruppen tragen einen wichtigen Teil zur lokalen Kultur bei, stehen aber vor großen Herausforderungen in der Zukunft", so Renz.

Nur wenig hauptberufliche Kirchenmusiker

Laut Studie sind neun Prozent aller Kirchenmusiker in Niedersachsen hauptamtlich tätig; die anderen neben- oder ehrenamtlich. Hauptamtliche Kirchenmusiker zeichnen sich den Angaben zufolge dadurch aus, dass sie in der Regel immer Orgel spielen und fast immer mindestens einen Kirchenchor leiten. Außerdem seien sie sehr engagiert in der Nachwuchsarbeit.

Als Motiv für ihre Tätigkeit gibt die große Mehrheit aller Kirchenmusiker laut Studie ihren Glauben an. Ebenso sei "sinnvolles und gemeinschaftliches Tun" ein weiteres Motiv. Alle Kirchenmusiker betonten zudem, die "Freude am Musizieren" sei zentraler künstlerischer Grund für ihre Arbeit.


Quelle:
KNA